Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat unmissverständlich klargestellt, dass die Diskussion um die Rückführung syrischer Flüchtlinge nach dem Sturz des Assad-Regimes kontraproduktiv sei. Er verweist darauf, dass die derzeitige Situation in Syrien alles andere als stabil ist. Gleichzeitig hebt er die wichtige Rolle der rund 975.000 Syrer in Deutschland hervor, von denen viele seit 2015 im Zuge des Bürgerkriegs kamen und nun in den Arbeitsmarkt integriert sind. Heil betont, dass gut integrierte Syrer eine langfristige Perspektive in Deutschland erhalten sollen, unabhängig von politischen Umwälzungen in ihrer Heimat.
CDU-Ministerpräsident Mario Voigt und sein Parteivorsitzender Friedrich Merz haben unterschiedliche Ansätze zur Thematik: Während Voigt eine gezielte Rückführung befürwortet, plädiert Merz für die Abschiebung krimineller Straftäter und die Verhinderung der Einreise von Assad-Anhängern. Heil kontert, dass Flüchtlinge eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft spielen – mit Tausenden von Syrern in systemrelevanten Berufsgruppen wie dem Gesundheits- und Transportwesen.
In einer ähnlichen Einschätzung erweitern sich Heils Forderungen auf Geflüchtete aus der Ukraine. Auch diesen soll ermöglicht werden, je nach ihrer Integration und Arbeitskraft, einen dauerhaften Aufenthalt zu erhalten. Heil sieht Deutschland in der Verantwortung als Einwanderungsland, international vergleichbar mit anderen Industrienationen.
Ein weiteres Anliegen Heils ist die reibungslosere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, die momentan oft durch lange Wartezeiten getrübt ist. Die Regierung plant eine beschleunigte Vorgehensweise bis 2025, wobei Heil an die Einhaltung dieser Zusagen mahnt und auf die Notwendigkeit zukünftiger Gesetzgebung verweist.