15. Januar, 2025

Politik

Migrationsdebatte: Innenministerin Faeser pocht auf Anerkennung

Migrationsdebatte: Innenministerin Faeser pocht auf Anerkennung

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) setzt ein eindringliches Zeichen für mehr Anerkennung der in Deutschland gut integrierten Migranten. Sie weist darauf hin, dass nahezu 25 Millionen Menschen — knapp ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands — einen Migrationshintergrund haben. Nach Ansicht der Ministerin sind sie nicht nur integraler Bestandteil der Gesellschaft, sondern tragen entscheidend dazu bei, die Infrastruktur in Bereichen wie Gesundheitswesen, Pflege, Industrie und Handwerk aufrechtzuerhalten. Faeser appelliert an die Gesellschaft, den Beitrag dieser Menschen mit mehr Respekt zu würdigen. Im Gegensatz dazu kritisiert Faeser scharf die Haltung von CDU-Chef Friedrich Merz, Straftätern mit doppelter Staatsbürgerschaft deren deutschen Pass zu entziehen. Diese Diskussion, so Faeser, sei ungerecht und schaffe eine unnötige Spaltung zwischen Bürgern erster und zweiter Klasse. Ebenso deutliche Worte findet die Ministerin für die Forderungen der AfD nach groß angelegten Rückführungen, die sie als menschenverachtend und schädlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland bezeichnet. Die aktuellen Entwicklungen finden inmitten der Beratungen des Bundeskabinetts über den Migrationsbericht 2023 des Bundesministeriums des Innern und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) statt. Der Bericht enthüllt, dass 2023 etwa 1,93 Millionen Menschen nach Deutschland zuwanderten, während 1,27 Millionen das Land verließen. Mit einer Nettozuwanderung von rund 660.000 Menschen wird ein deutlicher Rückgang von beinahe 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.