In den kommenden fünf Jahren wird ein durchschnittlicher Anstieg der Mieten um 200 Pfund pro Monat prognostiziert, was auf politische Entscheidungen und deren Auswirkungen auf den Buy-to-let-Markt zurückzuführen ist. Die Analyse von Savills zeigt, dass sich der durchschnittliche Mietpreis in Großbritannien von derzeit 1.122 Pfund auf 1.320 Pfund im Jahr 2029 erhöhen könnte.
In London, einer Stadt, die bereits mit hohen Mietkosten kämpft, wird ein Anstieg von durchschnittlich 1.680 Pfund auf 1.919 Pfund bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode erwartet. Hauptursachen sind ein herausforderndes steuerliches und regulatorisches Umfeld, das viele Investoren aus dem Markt drängt. Die Verknappung des Angebots gepaart mit einer "erhöhten Nachfrage" treibt die Preise in die Höhe.
Rachel Reeves' Entscheidung, den Aufschlag auf die Stempelsteuer für Zweitwohnsitze von 3 Prozent auf 5 Prozent zu erhöhen, sowie das bevorstehende Reformgesetz für Mieter verstärken den Druck auf neue Buy-to-let-Investoren. Die Regierung plant, mit ihrem Hauptgesetz befristete Mietverträge abzuschaffen, mietfreie Kündigungen zu beenden und Vermietern zu verbieten, gegen nicht zahlende Mieter bis zu drei Monate vorzugehen.
Es gibt jedoch Bedenken von Seiten der Vermieter und Immobilienmakler, dass das Gesetz die Kosten für Mieter um bis zu 10 Prozent erhöhen könnte. Seit 2016 haben Vermieter 300.000 mehr Immobilien verkauft als gekauft.
Guy Whittaker von Savills kommentierte, dass die hohe Nachfrage und das geringe Angebot die treibenden Kräfte hinter dem bisherigen Mietwachstum sind. Diese Tendenz werde sich fortsetzen und könnte die Mieten erneut über Einkommenszuwächse steigen lassen. Es sei unklar, woher in den nächsten Jahren ein Angebotsschub kommen könnte.
Darüber hinaus könnten neue energetische Leistungsziele mehr Vermieter dazu bewegen, den Markt zu verlassen. Vermieter haben bis 2030 Zeit, ihre Immobilien aufzurüsten, um mindestens die Energieeffizienzklasse C zu erreichen. In manchen Fällen könnten die nötigen Verbesserungen ein ganzes Jahresmieteinkommen übersteigen, was einen Verkauf attraktiver macht.
Besonders in London haben die starken Mietsteigerungen die finanzielle Lage der Mieter angespannt, wobei das Potenzial für weitere Erhöhungen in einigen Märkten begrenzt ist. Eine langsamere Mietsteigerung im Jahr 2023 hat zu einer leichten Entspannung bei der Erschwinglichkeit geführt. Es wird erwartet, dass diese Tendenz in naher Zukunft anhält, mit einem Mietwachstum von 2,5 Prozent in London im Jahr 2025 gegenüber einem Einkommenswachstum von 2,9 Prozent.