Der Deutsche Mieterbund gibt zu bedenken, dass das Auslaufen der Mietpreisbremse unvorhersehbare Konsequenzen mit sich bringen könnte. "Ohne diese Regulierung könnten die Mieten bei Neuvermietungen ungebremst steigen und Durchschnittsmieten von 17 Euro oder mehr pro Quadratmeter zur Norm werden", so Lukas Siebenkotten, der Präsident des Deutschen Mieterbundes.
In einem Appell an die Bundestagsabgeordneten forderte der Mieterbund eine zügige Verlängerung der bestehenden Regulierungen. Dieser Forderung haben sich sowohl Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) als auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) angeschlossen.
Bis spätestens Ende 2025 wird die Mietpreisbremse bundesweit auslaufen, mit Berlin als erstem Stoppunkt am 31. Mai. Dieses Instrument soll verhindern, dass bei Neuvermietungen die Miete um mehr als zehn Prozent über die ortsübliche Vergleichsmiete steigt. Welche Gebiete betroffen sind, bestimmen die jeweiligen Landesregierungen. Mit dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition bleibt das Schicksal dieser Regel jedoch ungewiss.
Siebenkotten betonte, dass das Ende dieser Regelung ohne die Bereitstellung ausreichenden, bezahlbaren Wohnraums unverantwortlich wäre. Aktuell findet die Mietpreisbremse in 13 von 16 Bundesländern und ingesamt in 410 Gemeinden Anwendung. Rund 30 Prozent der Bevölkerung, etwa 26 Millionen Menschen, leben in diesen Gebieten. Im Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wird sie bisher nicht umgesetzt.