Microsoft steht im Zentrum eines bemerkenswerten Wachstums in seinem Geschäft mit Künstlicher Intelligenz, kämpft jedoch derzeit mit Kapazitätsengpässen. Finanzchefin Amy Hood hat Analysten gegenüber geäußert, dass die Nachfrage die bestehenden Kapazitäten übertreffe, insbesondere in der prestigeträchtigen Cloud-Sparte Azure. Trotz eines erstaunlichen Umsatzsprungs im ersten Geschäftsquartal 2024/25 spiegelte sich dieses Wachstum nicht im Aktienkurs wider.
Der Umsatz des Software-Giganten stieg bis Ende September um 16 Prozent auf 65,6 Milliarden US-Dollar, wobei der Gewinn um elf Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar zulegte - sowohl der Umsatz als auch der Gewinn übertrafen die Erwartungen der Analysten. Im Cloud-Geschäft verzeichnete Azure ein Wachstum von 33 Prozent. Rechnet man negative Wechselkurseffekte heraus, wären es sogar 34 Prozent gewesen. Hood prognostizierte im laufenden zweiten Geschäftsquartal einen Zuwachs von 31 bis 32 Prozent.
Analyst Mark Murphy von JPMorgan lobte die Ergebnisse des ersten Quartals als über den Erwartungen liegend, während er gleichzeitig auf die Belastungen durch Lieferengpässe im zweiten Quartal hinwies. Dennoch werde eine Beschleunigung im zweiten Halbjahr erwartet, da Microsoft seine KI-Kapazitäten kontinuierlich ausbaue.
Microsoft ist und bleibt ein Vorreiter im Cloud- und KI-Geschäft. Dank der Kooperation mit OpenAI und der Integration von ChatGPT-Technologie in all seine Produkte, verkauft das Unternehmen KI-Funktionen im Abonnement. Dies erfordert jedoch den Bau neuer Rechenzentren, worauf CEO Satya Nadella hinweist, dass diese Projekte Zeit benötigen.
Während der skeptische Markt die Microsoft-Aktie um fast sechs Prozent fallen ließ und das Jahresplus auf etwa neun Prozent schmolz, bleibt Microsoft eine dominierende Kraft an der Börse mit einem Marktwert von fast 3,1 Billionen Dollar. Damit ist der Konzern aus Redmond hinter Apple und Nvidia der drittwertvollste Technologiekonzern, deutlich vor Alphabet.