27. Dezember, 2024

KI

Microsofts KI-Debakel: Ein Pharmariese gibt auf

Ein Pharmariese kündigt die Nutzung von Microsofts KI Copilot nach nur sechs Monaten wegen mangelnder Qualität und überteuerten Kosten.

Microsofts KI-Debakel: Ein Pharmariese gibt auf
Der Copilot von Microsoft sollte die Produktivität revolutionieren, doch ein bedeutender Großkunde hat das KI-Tool als unzureichend abgestempelt.

Ein führendes Pharmaunternehmen hat kürzlich entschieden, Microsofts KI-gesteuertes Tool Copilot nicht weiter zu verwenden. Dies geschieht nur sechs Monate nach dessen Einführung, was die Frage aufwirft, wie effektiv und wertvoll diese Technologien tatsächlich sind.

Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf

Das Pharmaunternehmen, das anonym bleiben möchte, hatte ursprünglich das Office 365 Copilot für ein 500-köpfiges Team lizenziert. Trotz der hochfliegenden Versprechungen von Produktivitätssteigerungen durch die Integration künstlicher Intelligenz war das Management von den Ergebnissen stark enttäuscht.

„Die Funktionen entsprachen nicht dem Wert, den wir erwartet hatten“, erklärt der Chief Information Officer (CIO) des Unternehmens.

Er vergleicht die Qualität der von Copilot erstellten Präsentationen abschätzig mit denen eines Mittelstufenschülers.

Für den Einsatz von Copilot musste das Unternehmen zusätzlich zu den regulären Office 365-Kosten eine erhebliche Summe aufwenden. Pro Nutzer und Monat fielen weitere 30 US-Dollar an, was jährlich eine Mehrbelastung von fast 180.000 US-Dollar bedeutete. Angesichts der enttäuschenden Leistung eine schwer zu rechtfertigende Investition.

Rechtliche Bedenken und ungenutztes Potenzial

Der CIO hebt hervor, dass selbst die überzeugendsten Funktionen von Copilot aufgrund rechtlicher Bedenken nicht voll genutzt werden konnten. Besonders die automatische Zusammenfassung von Meetings durch Microsoft Teams stieß auf Skepsis in der Rechtsabteilung.

„Wir können es uns nicht leisten, Protokolle aufzubewahren, die möglicherweise sensible Informationen enthalten“, fügt er hinzu.

Die Entscheidung dieses Pharmariesen könnte weitreichende Folgen für Microsoft haben. Während das Unternehmen weiterhin massiv in KI-Technologien investiert – allein im letzten Quartal wurden 14 Milliarden US-Dollar für Rechenzentren und Hardware ausgegeben – stellen sich zunehmend Fragen nach der tatsächlichen Marktfähigkeit dieser Innovationen.

Die Kritik eines so bedeutenden Kunden wie dieses Pharmaunternehmens legt nahe, dass Microsoft möglicherweise seine Strategie überdenken muss, um seine KI-Produkte besser an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.

Zukunftspläne: Microsoft steht vor einer Herausforderung

Angesichts der aktuellen Entwicklung überlegt Microsoft, seine Lizenzierungsstrategie zu überarbeiten, um die Rentabilität seiner KI-Angebote zu erhöhen. Dies könnte neue, teurere Bündel umfassen, die verbesserte KI-Fähigkeiten versprechen.

Doch die Frage bleibt: Werden die Kunden bereit sein, für Technologien zu zahlen, deren Nutzen noch nicht überzeugend bewiesen ist?