26. November, 2024

Technologie

Microsofts Cloud-Flaute und Googles Werbeboom

Microsofts Cloud-Flaute und Googles Werbeboom

Im digitalen Wolkenraum verdichten sich die Prognosen – Microsoft verkündet eine kräftige Brise für sein Cloud-Segment, heraufbeschworen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wie Chatbots. Den Angaben von Finanzchefin Amy Hood zufolge attribuiert etwa ein Fünftel des beeindruckenden 30-prozentigen Wachstums der Azure-Plattform auf das Konto KI-basierter Anwendungen.

Gebundene Kräfte werden durch Kooperationen wie jene mit OpenAI, den Schöpfern von ChatGPT, gelöst und treiben so die Nachfrage nach der hinter den KI-Assistenten liegenden Cloud-Infrastruktur voran. Microsofts Schachzug, diese Technologie in seine Softwarepalette zu integrieren, bestätigt die Nutzerbereitschaft zur Adoption künstlich intelligenter Systeme.

Gleichzeitig behauptet sich Alphabet, die Mutter von Google, auf ihrem bewährten Terrain: der Web-Suche. Werbeerlöse um die Suchresultate herum bleiben die größte Einnahmequelle des Technik-Titanen. Hierbei sucht Google eine künftige Verfeinerung durch KI-betriebene Funktionen. Konträr blicken Rivalen auf diese Dominanz und planen, Googles Festung mit KI-unterstützten Direktantworten, statt herkömmlicher Linksfelder, zu belagern.

Trotz eines soliden Wachstums im Werbebereich verfehlte Alphabet leicht die Marktprognosen. Der erzielte Werbeumsatz kletterte im Jahresvergleich auf $65,5 Milliarden, knapp unter der Erwartung von $65,8 Milliarden. Die darauffolgende Reaktion der Aktienmärkte war ungnädig – ein vorbörslicher Rückgang von fast sechs Prozent. Indessen erzielte Google innerhalb des eigenen Werbe-Ökosystems einen Umsatzanstieg von $48 Milliarden, während YouTube sein monetäres Augenmerk von $8 auf $9,2 Milliarden Dollar steigerte. Dies ließ den Gesamtumsatz von Alphabet um 13 Prozent auf $86,3 Milliarden anschwellen, der Gewinn gar explodierte um 52 Prozent auf $20,7 Milliarden.

Microsofts Geschäftszahlen zeigen gleichsam ein kräftiges Wachstum. Das zweite Geschäftsquartal brachte einen Umsatz von $62 Milliarden und einen Gewinnanstieg auf $22 Milliarden – eine Steigerung von einem Drittel. Dabei schwingt die KI-Euphorie mit, durch die Microsoft zum aktuellen Spitzenreiter der Börsenwerte aufstieg. Entgegen der positiven Gesamtbilanz reagierten Anleger reserviert aufgrund geringerer als erwarteter Cloud-Erlöse – die Aktie sank nachbörslich um 0,33 Prozent.

Die mit Spannung verfolgte Entwicklung von Alphabets ambitionierten Zukunftsprojekten, wie autonomen Fahrzeugen und Lieferdrohnen, zeigte ebenso einen Fortschritt. Die Verluste im Segment der „anderen Wetten“ verbesserten sich signifikant, während die Umsätze von diesen Unternehmungen auf $657 Millionen anstiegen. Hierbei verzeichnete die Robotaxi-Firma Waymo einen bedeutenden Erfolg mit einer Million autonomer Fahrten.