Microsoft setzt seine Bemühungen fort, seine umfassenden Investitionen in künstliche Intelligenz zu monetarisieren, indem es eine ständig wachsende Palette von Softwarelösungen für Unternehmen und Verbraucher anbietet. Im Rahmen seines AI Tour-Events in London, bei dem unter anderem CEO Satya Nadella und Jared Spataro, CMO von Copilot at Work, sprachen, kündigte Microsoft die Einführung sogenannter autonomer Agenten an, die ab dem kommenden Monat in der öffentlichen Vorschau verfügbar sein werden.
Diese maßgeschneiderten AI-Anwendungen sollen spezifische Aufgaben für Unternehmensmitarbeiter übernehmen und so deren Zeit freisetzen, damit sie andere Projekte in Angriff nehmen können. Microsoft verwies auf Unternehmen wie McKinsey & Company sowie das britische Pets at Home, die ihre eigenen Agenten verwenden, um zeitaufwändige Arbeiten wie die Dateneingabe und Bearbeitung von Kundenangeboten zu reduzieren.
Benutzer können ihre eigenen autonomen Agenten im Copilot Studio erstellen, indem sie sogenannte Low-Code- oder No-Code-Anweisungen nutzen. Die Interaktion erfolgt auf natürliche Weise und erfordert keine Programmierkenntnisse. Dabei können verschiedene Dateien und Dokumente angehängt werden, um die Bearbeitung von Kundendaten zu steuern.
Für zusätzliche Sicherheit können Mitarbeiter jederzeit eingreifen, um die Genauigkeit der Arbeit der Agenten zu überprüfen und etwaige Fehler, die durch die KI verursacht wurden, zu korrigieren. Die autonomen Agenten sind Teil einer umfassenderen Strategie von Microsoft, um von seinen Investitionen in KI, einschließlich der Partnerschaft mit OpenAI, zu profitieren.
Laut der letzten Quartalsmeldung von Microsoft CFO Amy Hood belaufen sich die Investitionen des Unternehmens auf 19 Milliarden Dollar für Kapitalausgaben, wobei ein Großteil auf KI- und Cloud-bezogene Bedürfnisse entfällt. Insgesamt beliefen sich die Kapitalausgaben des Unternehmens im Fiskaljahr 2024 auf 55,7 Milliarden Dollar, verglichen mit 31,9 Milliarden im Jahr 2023 und 29,2 Milliarden im Jahr 2022.
Microsoft hat derzeit 2,1 Millionen Nutzer, die monatlich mit Copilot in Microsoft-Geschäftsanwendungen interagieren. Dieses Klientel will das Unternehmen weiter ausbauen, da es stark darauf setzt, dass die von KI unterstützte Copilot-Plattform Unternehmen dabei hilft, die Effizienz der Mitarbeiter zu steigern und somit die Einnahmen zu erhöhen.
Im vierten Quartal erzielte Microsoft mit seinen Cloud-Diensten, zu denen auch die KI-Plattform gehört, Einnahmen von 36,8 Milliarden Dollar, was einen Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dennoch ist Microsoft nicht der einzige Anbieter von Unternehmenssoftware, der auf den KI-Zug aufspringen möchte. Google und Salesforce treiben ebenfalls ihre Bemühungen voran, ein Stück des KI-Kuchens abzubekommen.
Während die Berichtssaison läuft und KI das beherrschende Thema an der Wall Street ist, müssen Unternehmen wie Microsoft und seine Konkurrenten zeigen, dass sie weiterhin mehr Kunden für ihre KI-Dienste gewinnen, um Kritik von Investoren zu vermeiden.