Microsoft kündigte an, sein beliebtes Videokonferenz-Programm Teams von seinem umfassenden Software-Paket Office zu entkoppeln. Die Entscheidung wird auf globaler Ebene umgesetzt und markiert eine signifikante Kehrtwende in der Vertriebsstrategie des Technologie-Riesen. Außerdem stellt sie eine direkte Antwort auf den zunehmenden Druck der EU-Wettbewerbshüter dar.
Die Abspaltung von Teams aus dem Office-Paket ist eine klare Reaktion auf die kartellrechtlichen Bedenken der EU, die Microsoft seit Langem im Visier hat. Ursprünglich 2017 als kostenlose Ergänzung zu Office 365 eingeführt, avancierte Teams schnell zu einem zentralen Tool für Videokonferenzen und digitale Zusammenarbeit – eine Stellung, die durch die Pandemie noch verstärkt wurde.
Ein präventiver Schritt gegen Kartellstrafen
Die Initiative, Teams separat anzubieten, begann bereits im vergangenen Jahr innerhalb der EU und der Schweiz. Nun weitet Microsoft diese Praxis weltweit aus.
„Um Klarheit für unsere Kunden zu gewährleisten, weiten wir die Schritte, die wir letztes Jahr unternommen haben, auf Kunden weltweit aus“, erklärt ein Sprecher von Microsoft.
Diese Maßnahme spiegelt den Wunsch des Unternehmens wider, kartellrechtlichen Strafen proaktiv zu begegnen und gleichzeitig seine Marktstellung zu sichern.
Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für den Markt digitaler Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge haben. Wettbewerber wie Slack Technologies, die Microsofts Bündelungspolitik kritisierten, sehen in der Entkopplung von Teams einen Erfolg für den Wettbewerb.
Die EU-Kommission, unter der Führung von Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, betont die Bedeutung offener Märkte und die Wahlmöglichkeit für Unternehmen, die Instrumente zu nutzen, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen.