In Großbritannien steht Microsoft aufgrund seiner Lizenzierungspraktiken bei Windows Server im Mittelpunkt einer rechtlichen Auseinandersetzung. Wettbewerbsexpertin Maria Luisa Stasi hat vor dem Competition Appeal Tribunal behauptet, dass Microsoft britische Unternehmen, die Cloud-Dienste von Amazon, Google oder Alibaba nutzen, benachteiligt und Mehrkosten in Höhe von über 1 Milliarde Pfund verursacht hat. Ziel sei es, Kunden zum Wechsel auf die eigene Cloud-Plattform Azure zu drängen und somit den Wettbewerb zu beeinträchtigen.
Der britische Wettbewerbsregulator untersucht derzeit den Cloud-Computing-Markt, der von Amazons AWS, Microsofts Azure und in geringerem Maße von Google Cloud dominiert wird. Im Fokus stehen die Lizenzbedingungen von Microsoft für Produkte wie Windows Server und Microsoft 365. Eine baldige Aktualisierung des Untersuchungsstandes wird erwartet.
Im Jahr 2020 führte Microsoft neue Gebühren für die Nutzung seiner Software auf bedeutenden Cloud-Plattformen ein. Diese Maßnahme führte offenbar dazu, dass Kunden vermehrt auf Azure wechselten, wie Daten der Competition and Markets Authority belegen. Auch die US-Behörde Federal Trade Commission hat kürzlich eine umfassende Untersuchung gegen Microsoft eingeleitet, um mögliche Marktmissbräuche im Bereich Produktivitätssoftware zu prüfen.
Die aktuelle Situation birgt weitreichende Implikationen für die Branche und wirft grundlegende Fragen zur Marktdominanz und fairen Lizenzierung auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen und regulatorischen Entwicklungen weiter entfalten werden.