28. November, 2024

Technologie

Microsoft im Visier der US-Wettbewerbsbehörde: Spannende Zeiten für Big Tech

Microsoft im Visier der US-Wettbewerbsbehörde: Spannende Zeiten für Big Tech

Die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat eine neue Untersuchung gegen Microsoft eingeleitet. Diese bezieht sich auf die Software-Lizenzierung und das Cloud Computing des Technologie-Giganten. Die derzeitige FTC-Vorsitzende Lina Khan hat noch vor ihrem voraussichtlichen Rücktritt im Januar grünes Licht für diese Untersuchung gegeben. Unsicher bleibt, wie sich die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten auf den Ausgang der Ermittlungen auswirken wird, zumal von ihm eine eher wirtschaftsfreundliche Haltung erwartet wird.

Im Fokus der Untersuchung stehen angebliche Verstöße von Microsoft in Bezug auf den Missbrauch seiner Marktmacht bei Produktivitätssoftware. Konkret wird untersucht, ob Microsoft restriktive Lizenzbedingungen auferlegt, um Kunden davon abzuhalten, ihre Daten von der eigenen Azure-Cloud zu konkurrierenden Plattformen zu migrieren. Zudem prüft die FTC die Praktiken des Unternehmens im Hinblick auf Cybersicherheit und KI-Produkte. Microsoft sah von einem Kommentar zu diesen Vorwürfen bislang ab, während Kritiker, darunter das Lobbying-Netzwerk NetChoice, das unter anderem Amazon und Google repräsentiert, Microsofts Vorgehensweise scharf kritisieren.

Besonders bemerkenswert ist, dass Google bereits im September die Europäischen Kommission über Microsofts Praktiken informierte und argumentierte, der Softwarekonzern fordere eine Preisaufschlag von 400 %, um Windows Server auf konkurrierenden Cloud-Anbietern betreiben zu können. Bloomberg berichtet, dass die FTC von Microsoft umfassende und detaillierte Auskünfte verlangt hat. Diese Untersuchung kommt in einer Zeit, in der US-Antitrustbehörden verstärkt gegen vermeintlich wettbewerbswidrige Praktiken großer Technologieunternehmen vorgehen. Auch andere Tech-Größen wie Meta, Apple und Amazon fanden sich bereits im Fadenkreuz ähnlicher Vorwürfe, während Alphabet's Google mit zwei Klagen konfrontiert ist.

Die Frage bleibt, wie stark sich die kommende US-Regierung unter Trump, die in ihrer ersten Amtszeit bereits mehrere Untersuchungen gegen Big Tech initiiert hatte, in dieser Causa positionieren wird.