27. September, 2024

KI

Microsoft Copilot: Viel Lärm um wenig?

Microsoft Copilot: Viel Lärm um wenig?

Microsoft steht seit Langem an der Spitze der technologischen Innovation und hat Milliarden in den AI-Pionier OpenAI investiert. Mit der Integration von AI-Funktionen in seine Office-Software und der Einführung des virtuellen Assistenten Copilot verspricht das Unternehmen, die Arbeitswelt zu revolutionieren. Copilot soll Nutzern helfen, E-Mails zu entwerfen, PowerPoint-Präsentationen zu unterstützen und Formeln in Excel zu erstellen. Doch lohnt sich das monatliche Abonnement für 30 US-Dollar pro Nutzer wirklich?

Erste Rückmeldungen aus der Geschäftswelt zeigen ein unterschiedliches Bild. Bereits in den 90er Jahren hatte Microsoft mit dem animierten Büroassistenten Clippy ähnliche Ambitionen, die jedoch aufgrund vieler negativer Nutzererfahrungen scheiterten. Clippy erkannte damals, wenn man an einem Lebenslauf oder Brief arbeitete, und bot Hilfe an. Trotz der fortgeschrittenen Technologie von heute erinnert Copilot einige Kritiker an Clippy, darunter auch Salesforce-Chef Marc Benioff, der Copilot als "das neue Microsoft Clippy" bezeichnet.

Microsoft hat kürzlich neue Funktionen für Copilot vorgestellt, die die Zusammenarbeit und Automatisierung von Aufgaben verbessern sollen. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Neuerungen tatsächlich einen Durchbruch für Unternehmen darstellen. Viele der Funktionen können bereits kostenlos über ChatGPT oder andere Chatbots genutzt werden, was die Attraktivität von Copilot schmälert.

Obwohl Microsoft prognostizierte, bis 2026 bis zu 10 Milliarden US-Dollar an jährlichen AI-bezogenen Einnahmen zu generieren, ist dies relativ gesehen zu den über 245 Milliarden US-Dollar Umsatz der letzten zwölf Monate ein eher geringer Anteil. Die Bewertung von 3,2 Billionen US-Dollar und das 36-fache des trailing earnings wirft Fragen auf, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, dieses hohe Bewertungsniveau zu rechtfertigen.

Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob Copilot ein Fehlschlag sein wird, doch es gibt Anzeichen, die Skepsis rechtfertigen. Potenzielle Investoren sollten gründlich abwägen, ob sie bereit sind, langfristig zu investieren oder sich lieber auf günstiger bewertete Wachstumsaktien konzentrieren möchten.