Microsoft hat seinem KI-Assistenten Copilot ein Update verpasst, das die Interaktion mit Anwendern noch angenehmer gestaltet. Die neue Version des Chatbots kann nun Webseiten analysieren und die Benutzer beim Surfen unterstützen. Ein kreatives Team aus Psychologen, Schriftstellern und Komikern, unter der Leitung von Microsofts KI-Chef Mustafa Suleyman, hat den Ton und Stil des Copilot verfeinert, um ihn von der Konkurrenz abzuheben.
Ein lebendiges Beispiel der verbesserten Sprachfähigkeiten zeigte sich, als ein Nutzer Copilot nach einem Einzugsgeschenk für einen weinabstinenten Freund fragte. Nach einem kurzen Dialog schlug Copilot lautstark vor: "Italienische Olivenöle sind gerade der Renner. Toskana ist mein Favorit. Super pfeffrig."
Der Rollout des neuen Features, der am Dienstag startete, ist eines der ersten großen Projekte unter Suleymans Leitung in der neu geschaffenen Verbrauchertechnologie-Abteilung von Microsoft. Während Microsoft im Bereich Unternehmenssoftware führend ist, hatte das Unternehmen im Verbrauchersegment bisher einen schwierigeren Stand, wie das Beispiel des Bing-Suchmaschine zeigt, die neben Googles Übermacht verblasst.
Suleyman hofft, dass Copilot im hart umkämpften Feld der KI-Chatbots, darunter OpenAI's ChatGPT und Googles Gemini, für Aufsehen sorgt. Die neuen Sprachfähigkeiten des Copilot lassen ihn wie einen aktiven Zuhörer erscheinen, der mit Ausdrücken wie "cool" und "huh" auf Gespräche reagiert.
Das Herzstück des Copilot-Updates bilden Microsoft AI (MAI) Modelle sowie Technologien des Partners OpenAI. Abonnenten des Copilot Pro-Dienstes für 20 US-Dollar monatlich können jetzt auch die "Think Deeper"-Funktion testen, die bei Entscheidungshilfen unterstützen soll, zum Beispiel bei der Wahl zwischen zwei Städten.
Eine weitere Testfunktion für zahlende Abonnenten, Copilot Vision, ermöglicht "digitales Hinweisen" – die Möglichkeit, mit der KI über im Microsoft Edge Browser angezeigte Inhalte zu sprechen. Microsoft betont, dass die Inhalte weder gespeichert noch zur KI-Training verwendet werden.
Diese Neuerungen sollen erste Anzeichen eines permanenten, digitalen Begleiters sein, der in allen Lebenslagen zur Seite steht. Diese Vision verfolgte Suleyman bereits als CEO von Inflection AI, dessen beste Talente Microsoft in einer viel beachteten Übernahme gewann.
Suleyman stellt sich vor, dass Copilot in Zukunft den Kontext aus Word-Dokumenten, Windows-Desktops und sogar Spielkonsolen der Nutzer versteht – natürlich nur mit ihrer Zustimmung.
Auf die Frage, was Microsoft-Mitbegründer Bill Gates von den KI-Bemühungen hält, meinte Suleyman, Gates sei begeistert. "Er fragt mich ständig, wann Copilot seine E-Mails lesen und interpretieren kann. Das ist eine seiner Lieblingsfunktionen. Wir arbeiten daran."