Microsoft hat sein Microsoft 365 Copilot-Produkt mit leistungsfähigen KI-Agents ausgestattet, die Aufgaben sowohl in Microsoft-Software als auch solchen von Drittanbietern übernehmen können. Damit steigt das Unternehmen als zweiter großer Anbieter von Business-Software in den Markt der KI-Agents ein. Zuvor hatte Salesforce eine Serie autonomer digitaler Assistenten vorgestellt, die unter anderem Kundenanfragen beantworten und Verkaufsdaten analysieren können.
Bill Gates und andere Technologen sehen darin eine bedeutende Veränderung in der Mensch-Computer-Interaktion. Der Wettbewerb um die beste KI-Agent-Technologie könnte laut Gates Unternehmen wie Amazon oder Google in den Hintergrund drängen, da die Agents viele bisher manuell ausgeführte Aufgaben automatisieren können.
Auch Google arbeitet an eigenen KI-Agents, während Apple und Amazon daran sind, ihre digitalen Assistenten Siri und Alexa mit neuen generativen KI-Engines zu optimieren.
Die Microsoft-KI-Agents sind Teil einer größeren Aktualisierung des 365 Copilot, die auch neue Funktionen in Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Teams und One Drive umfasst. Eine bemerkenswerte Neuerung ist das Dokument „Pages“, eine Art digitale Korkwand, die eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI ermöglicht.
Seit der Einführung von Copilot im November 2023 hat das Produkt eine breite Akzeptanz erfahren, wenngleich einige CIOs Bedenken hinsichtlich des Nutzens im Verhältnis zu den Kosten von 30 US-Dollar pro Nutzer und Monat äußerten. Einige Unternehmen haben die Nutzung eingeschränkt oder Copilot komplett abgeschafft.
Jared Spataro, VP von Microsoft's AI@Work, gab an, dass man aus dem Kundenfeedback gelernt habe und seit dem Launch mehr als 700 Updates ausgerollt habe. Besonders beliebt sei die automatische Zusammenfassung von Teams-Meetings. Microsoft habe ähnliche Funktionen für Excel, PowerPoint und Outlook entwickelt, um den Nutzern einen unverzichtbaren Mehrwert zu bieten.
Neu in Excel ist die Generierung von Python-Code für komplexe Datenanalysen, während PowerPoint mit dem "Narrative Builder" eine interaktive Design-Tool-Funktion erhält. Outlook wird mit „Prioritize My Inbox“ eine personalisierte E-Mail-Priorisierung möglich machen.
Diese neuen genAI-Funktionen sind im aktuellen Copilot-Preis enthalten, wobei die Preisgestaltung für die KI-Agents noch nicht feststeht. Microsoft betonte, dass auch Nutzer der kostenlosen Version von Copilot Datenschutz genießen, wobei ihre Daten nicht für zukünftige KI-Trainings verwendet werden.
Microsoft's Chef-Wissenschaftlerin Jamie Teevan freut sich auf die Erforschung der optimalen Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI-Agents. Der Fokus liegt auf der Absichtserkennung, der Persistenz und der Kollaboration, um sicherzustellen, dass die Agents auf die richtige Weise agieren.
Insgesamt zeigt sich, dass Microsoft weiter daran arbeitet, den vollen Wert von Copilot und den neuen KI-Agents zu erschließen, indem es Unterstützung und Vorschläge für die optimale Nutzung des Produkts bietet.