20. Dezember, 2024

Märkte

Micron und der Speicherchip-Markt: Pessimismus trotz Zukunftspotenzial

Micron und der Speicherchip-Markt: Pessimismus trotz Zukunftspotenzial

Micron hat erneut die Diskussion über den Wert der gegenwärtigen KI-Investitionen zahlreicher Technologiefirmen entfacht. Das Unternehmen warnte in seinem jüngsten Quartalsbericht vor einer geringeren Nachfrage nach seinen Speicherchips und senkte die Prognosen für das kommende Quartal. Dies wirft Fragen über die Zukunftsaussichten für Hersteller von KI-Chips auf. Um die Beziehung zwischen Microns Speicherchips und KI-GPU-Herstellern zu verstehen, muss man deren Rolle im Rechenzentrum betrachten. Micron produziert DRAM- und NAND-Speicher, die für die Datenspeicherung unverzichtbar sind. Mit der Verbreitung von KI stieg die Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitsspeichern, jedoch begrenzt auf KI-Anwendungen. In anderen Bereichen wie PCs, Smartphones und Verbraucherelektronik ist die Nachfrage rückläufig, was den Aktienkurs belastet. Da mehr als die Hälfte der Einnahmen von dieser Nachfrage abhängt, erscheint der Rückgang verständlich. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf Nvidia. Das Unternehmen stellt selbst keine Speicherchips her, sondern entwirft die GPUs für Rechenzentren. Sinkende Speicherchip-Nachfrage könnte Nvidia helfen, da günstigere Chips die Margen verbessern und deren Produkte für kleinere Unternehmen zugänglicher machen, was die Marktposition von Nvidia stärkt. Broadcom zeigt sich vielfältiger aufgestellt und ist weniger stark von Speicherchips abhängig als Nvidia. Dennoch profitiert Broadcom in den Bereichen Netzwerkausrüstung und Speicher-Controller, wo Speicherchips entscheidend sind. Trotz der pessimistischen Aussichten für Micron könnten Händler die Volatilität bis Mitte 2025 nutzen. Dank der CHIPS-ACT-Förderung soll in Idaho eine neue Fertigungsanlage entstehen, die erste in den USA seit 20 Jahren. Micron treibt damit die Rückkehr der Halbleiterfertigung in die Vereinigten Staaten voran und reduziert deren Abhängigkeit von ausländischen Herstellern. Micron rangiert auf Platz 20 unserer Liste der 31 meistgehandelten Aktien bei Hedgefonds. Ende des dritten Quartals hielten 107 Hedgefonds-Portfolios Positionen in Micron, verglichen mit 120 im Vorquartal. Auch wenn Micron Potenzial als führendes Investment zeigt, favorisieren wir KI-Aktien, die kurzfristig höhere Renditen versprechen. Für ein KI-Investment mit ähnlich vielversprechenden Aussichten wie Micron, das jedoch weniger als das Fünffache des Gewinns handelt, empfehlen wir unseren Bericht über die günstigste KI-Aktie.