Nach der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen mussten die Aktien von Micron Technology herbe Verluste hinnehmen. Eine enttäuschende Prognose für das kommende Quartal verunsicherte die Investoren und drückte den Kurs der Aktie um 17 % auf rund 85,77 US-Dollar.
Trotz eines beeindruckenden Umsatzwachstums von 84 % auf 8,71 Milliarden US-Dollar im abgelaufenen Quartal, das die Erwartungen der Analysten erfüllte, enttäuschte insbesondere der Ausblick. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,79 US-Dollar und übertraf damit leicht die Prognosen von 1,75 US-Dollar.
Erfreulicher gestaltete sich die Entwicklung im Bereich der Datencenter, der um 46 % zulegte und mittlerweile mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht. Micron rechnet auch mit einem anhaltenden Wachstum bei den Serverauslieferungen im Zuge des AI-Booms.
Der Ausblick auf künftige Umsätze und Gewinne fiel jedoch verhalten aus. Für das kommende Quartal wird ein Umsatz von etwa 7,9 Milliarden US-Dollar erwartet, deutlich niedriger als die von Analysten prognostizierten 8,98 Milliarden US-Dollar. Auch bei den angepassten Gewinnen pro Aktie rechnet das Unternehmen mit 1,43 US-Dollar und bleibt damit hinter den Schätzungen von 1,91 US-Dollar zurück.
Die Sorgen in den Konsummärkten — vor allem verzögerte PC-Aufrüstungen und schwache Autoverkäufe — drückten spürbar auf die Stimmung. UBS-Analysten sprachen von einem „Kein besonders freudiges Weihnachtsgeschenk“ und zeigten sich enttäuscht über die schwache Prognose.
Dennoch zeigt sich das Unternehmen für das zweite Halbjahr optimistisch. CEO Sanjay Mehrotra betonte die strategische Stärke Microns im Hinblick auf AI-getriebenes Wachstum und sieht mittelfristig eine Erholung der Konsummärkte.
Die Analysten von Bank of America stuften die Aktie nach der Veröffentlichung der Zahlen auf „neutral“ herab und senkten ihr Kursziel aufgrund langsamerer Margenerweiterung von 125 auf 110 US-Dollar.