19. September, 2024

Technologie

Micron Technology: Belastungsprobe inmitten von KI-Boom

Micron Technology: Belastungsprobe inmitten von KI-Boom

Die Micron Technology-Aktie steht unter Druck, nachdem eine renommierte Investmentbank ihr Kursziel gesenkt hat. Die entscheidende Frage lautet: Sollen Anleger ihre Positionen verkaufen oder weiterhin auf die fundamentalen Stärken von Micron vertrauen?

Am Montag erlitten die Aktien von Micron und anderen Halbleiterunternehmen einen deutlichen Rückschlag. Die Micron-Aktie verlor 4,4%, nachdem ein „Death Cross“-Chartmuster aufgetreten war. In diesem Szenario fällt der kurzfristige gleitende 50-Tage-Durchschnitt unter den langfristigen 200-Tage-Durchschnitt, was eine drohende Abwärtsbewegung signalisiert.

Am Vortag schloss Micron bei 87,18 Dollar, während der 50-Tage-Durchschnitt bei 104 Dollar unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 104,75 Dollar lag. Ein solches „Death Cross“-Muster wurde zuletzt am 28. April 2022 beobachtet.

Die pessimistische Stimmung bezüglich Micron wurde durch die Analysten von Morgan Stanley verstärkt, die ihre Prognosen für den Speicherspezialisten herunterfuhren. Ursprünglich lag das Kursziel bei 140 Dollar je Aktie, jetzt wird ein Rückgang auf 100 Dollar erwartet.

Micron ist bekannt für seine zyklische Natur, was bedeutet, dass die Aktie von wirtschaftlichen Schwankungen betroffen ist. Doch langfristig sieht es für Micron optimistisch aus, besonders dank des Booms im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Im Segment der KI-Grafikkarten kommen Microns High-Bandwidth-Speicherchips (HBM) bei Branchenriesen wie NVIDIA zum Einsatz. Laut Statista wird die KI-Branche in diesem Jahr die Marke von 184 Milliarden Dollar überschreiten und bis 2030 auf über 826 Milliarden Dollar anwachsen.

Das Management von Micron ist zuversichtlich hinsichtlich der HBM-Chips und erwartet, dass der Markt für HBM-Chips bis 2030 einen Umsatz von 86 Milliarden Dollar erzielen wird – bei einem CAGR von 68%. Bereits jetzt ist die volle Produktionskapazität ausgelastet, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Obwohl Morgan Stanley die kurzfristigen Aussichten kritisch sieht, bleibt die starke Nachfrage nach HBM-Chips ein Hoffnungsschimmer für Microns Gewinne. Zudem sorgt die solide Liquiditätslage von 9,2 Milliarden Dollar aus dem dritten Quartal 2024 dafür, dass das Unternehmen in wachstumsfördernde Akquisitionen und Initiativen investieren kann.

Microns Einnahmen dürften ebenfalls steigen, da die Nachfrage nach DRAM-Speichern auf ein Rekordhoch klettert. Die Konsensschätzung von Zacks erwartet für das Geschäftsjahr einen Gewinnanstieg pro Aktie um 160,3% auf 1,20 Dollar.

Für Anleger könnte Micron daher bald wieder attraktiv werden, insbesondere da die Aktie im Vergleich zu ihren Mitbewerbern niedriger bewertet ist. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9,3 liegt MU unter dem Branchen-Durchschnitt von 10,4.

Trotz aller momentanen Unsicherheit aufgrund des „Death Cross“-Signals bleibt die langfristige Perspektive positiv. Anleger sollten daher besonnen handeln und mögliche Tiefs als Kaufgelegenheit nutzen. Micron hat den Zacks-Rating #3 (Halten).