06. Juli, 2024

Wirtschaft

Meyer Werft in der Krise: IG Metall fordert schnelles Handeln der Bundesregierung

Meyer Werft in der Krise: IG Metall fordert schnelles Handeln der Bundesregierung

Nach einer erzielten Einigung zum Stellenabbau bei der in finanzielle Schieflage geratenen Meyer Werft in Papenburg, appelliert die Gewerkschaft IG Metall eindringlich an die Bundesregierung für Unterstützung. "Obwohl wir erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um einen tragfähigen Kompromiss zu finden, ist die Werft noch lange nicht gerettet," erklärte Heiko Messerschmidt vom IG-Metall-Bezirk Küste während einer Pressekonferenz.

Um die Existenz der Traditionswerft und deren Arbeitsplätze zu sichern, seien nun rasche und klare Signale aus Berlin erforderlich. "Es ist unerlässlich, dass die Bundesregierung jetzt schnell handelt," betonte Messerschmidt. Die Vereinbarung zwischen Betriebsrat, IG Metall und Unternehmensführung sieht einen Abbau von 340 Stellen vor, der möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen soll. Zusätzlich wurde eine Mindestbeschäftigung für 3.100 Angestellte bis 2030 festgelegt.

Gewerkschaft und Belegschaft sind bereit, nötigenfalls auch in der Bundeshauptstadt Druck zu machen, um auf die Bedeutung der Meyer Werft aufmerksam zu machen. „Es geht nicht nur um die Meyer Werft, sondern um den Erhalt des gesamten zivilen Schiffbaus in Deutschland,“ so Messerschmidt.

Die Meyer Werft kämpft inmitten ihrer größten Krise in der über 200-jährigen Geschichte mit ernsthaften finanziellen Problemen. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher muss eine beträchtliche Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro bis Ende 2027 geschlossen werden. Diese finanziellen Herausforderungen resultieren aus den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den erheblichen Preissteigerungen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine.