06. Juli, 2024

Wirtschaft

Meyer Werft: Einigung als Meilenstein in unruhigen Zeiten

Meyer Werft: Einigung als Meilenstein in unruhigen Zeiten

Der Geschäftsführer der Meyer Werft, Bernd Eikens, bezeichnete die kürzlich erzielte Einigung zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung als einen "wichtigen Baustein" für die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens und seiner Belegschaft. Seit seinem Amtsantritt im Dezember letzten Jahres arbeitet Eikens intensiv daran, das Unternehmen durch schwierige Zeiten zu navigieren.

Die Vereinbarung zwischen Betriebsrat, Gewerkschaft IG Metall und Unternehmensleitung sieht vor, 340 Arbeitsplätze abzubauen – allerdings möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen. Zudem wird eine Mindestbeschäftigungsquote für 3.100 Mitarbeiter bis zum Jahr 2030 festgesetzt. Laut Eikens ist die Einigung nur ein erster Schritt; weitere Maßnahmen werden in den kommenden Tagen folgen müssen.

Auf einer Pressekonferenz betonte Eikens die Bedeutung der Meyer Werft für die Region und den maritimen Standort Deutschland. Die Familie Meyer habe über Jahre hinweg erheblich in das Wachstum der Werft investiert. Obgleich die Werft vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannt sei und in einem umkämpften globalen Markt bestehen konnte, müsse sie künftig profitabler werden.

Die wirtschaftlichen Aussichten seien trotz dieser Herausforderungen optimistisch: Der Markt für Kreuzfahrtschiffbau soll in den nächsten zehn Jahren um sechs Prozent wachsen. Es bleibt jedoch essentiell, dass die Meyer Werft besser als ihre Mitbewerber abschneidet – auch in finanzieller Hinsicht.

Die Meyer Werft, die auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblickt, befindet sich derzeit in der größten Krise ihrer Firmengeschichte. Trotz voller Auftragsbücher muss sie bis Ende 2027 eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro schließen. Die Schwierigkeiten sind vor allem auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die Preissteigerungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zurückzuführen.