30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Meyer Werft auf Sanierungskurs: Erfreuliche Nachfrage nach Freiwilligenprogramm

Meyer Werft auf Sanierungskurs: Erfreuliche Nachfrage nach Freiwilligenprogramm

Für das geplante Freiwilligenprogramm zur Reduktion von etwa 240 Stellen bei der in finanzielle Turbulenzen geratenen Meyer Werft haben sich bereits Interessenten gemeldet. Andreas Hensen, der Betriebsratsvorsitzende, erklärte, dass es erste Anfragen gebe, jedoch noch keine verbindlichen Zusagen. Erste Gespräche zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung haben bereits stattgefunden, doch eine endgültige Einigung ist noch nicht erzielt worden.

Anfang Juli hatten sich die Betriebsparteien einschließlich IG Metall und Geschäftsführung auf grundlegende Maßnahmen zur Restrukturierung der Meyer Werft verständigt. Eine Rahmenvereinbarung sieht unter anderem den Abbau von insgesamt 340 Stellen vor. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sollen 100 befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen. Für die restlichen Stellen ist das Freiwilligenprogramm geplant.

In den kommenden Monaten steht zudem Kurzarbeit auf der Agenda. Hensen betonte, dass dies aufgrund der kurzen Vorlaufzeit eine Herausforderung darstellt und weitere Verhandlungen mit der Geschäftsführung nötig sind.

Ein Gutachten der Beratungsfirma Deloitte zur zukünftigen Ausrichtung der Werft zeigt laut Hensen positive Perspektiven und bescheinigt dem Unternehmen eine gute Zukunft. Jedoch gibt es mitbestimmungspflichtige Punkte, bei denen noch Einigkeit erzielt werden muss. Einige Details sorgen beim Betriebsratsvorsitzenden noch für Unsicherheiten. Bis Ende August soll die endgültige Fassung des Gutachtens vorliegen, die Voraussetzung für benötigte Kredite ist. Diese beinhalten auch Maßnahmen für einen erfolgreichen Neustart der Werft.

Bis Mitte September muss die Meyer Werft Zusagen für die dringend erforderlichen Kredite bekommen, genauso wie eine Erhöhung des Eigenkapitals um 400 Millionen Euro. Der Bund und das Land prüfen derzeit ihre Unterstützungsmöglichkeiten für das Unternehmen, das durch den Einbruch des globalen Tourismusmarkts während der Corona-Pandemie stark belastet wurde.