Das Solarunternehmen Meyer Burger hat eine tiefgreifende Neuausrichtung angekündigt, um den herausfordernden Marktbedingungen zu begegnen. Zentrales Element der Restrukturierung ist die Konzentration auf die Produktionsstätte in Goodyear, Arizona, während der Aufbau eines zusätzlichen Werks in Colorado Springs gestoppt wird. Diese Entscheidung soll den Finanzbedarf senken und die Effizienz steigern, lässt jedoch die Aktien weiter unter Druck geraten. Zum Handelsstart verloren sie rund die Hälfte ihres Wertes und fielen auf 2,20 Franken.
Der Produktionsstandort in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen bleibt jedoch bestehen und bildet weiterhin das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger. Diese Strategie soll sicherstellen, dass die Langzeitabnahmeverträge bedient und die Kapazitäten in Goodyear ausgelastet werden können. Gleichzeitig laufen Gespräche mit weiteren potenziellen Kunden, um die Abnahme zusätzlicher Mengen zu sichern.
Die Nominalkapazität des Werks in Goodyear liegt bei 1,4 Gigawatt und der Ausbau um weitere 0,7 Gigawatt wird vorerst ausgesetzt, bleibt jedoch eine Option für die Zukunft. Meyer Burger sieht in diesen Maßnahmen die Möglichkeit, den Finanzbedarf signifikant zu reduzieren und plant, die bisher angestrebte Fremdfinanzierung über spezielle US-Steuergutschriften in reduziertem Umfang weiterzuführen.
Gleichzeitig kündigt das Unternehmen ein umfassendes Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm an, um nachhaltige Profitabilität zu erreichen. Im Rahmen dieser Neuausrichtung tritt Verwaltungsratsmitglied Mark Kerekes zurück. Des Weiteren wird die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen, ursprünglich für den 16. September 2024 geplant, auf den 30. September verschoben, mit Möglichkeit auf eine weitere Verzögerung, falls die Börse SIX zustimmt.