Der europäische Solarzellenproduzent Meyer Burger hat angekündigt, rund 200 Arbeitsplätze abzubauen, um angesichts des intensiven Wettbewerbs aus China wieder profitabel zu werden. Die Restrukturierung ist Teil eines umfassenden Plans, der auch einen Führungswechsel beinhaltet.
Franz Richter wird ab sofort die Rolle des CEO übernehmen, während CFO Markus Nikles im September seinen Posten verlässt. Der bisherige CEO Gunter Erfurt tritt zurück. Das Unternehmen plant, seine globale Belegschaft von derzeit etwa 1.050 auf 850 Mitarbeiter bis Ende 2025 zu reduzieren, wobei der Großteil der Kürzungen in Europa erfolgen wird. Stattdessen wird der Fokus vermehrt auf den US-Markt gelegt.
Meyer Burger meldete für das Geschäftsjahr 2023 einen Verlust von 292 Millionen Schweizer Franken und machte 'massive Preisunterbietungen im europäischen Solarmarkt' für die schlechten Ergebnisse verantwortlich. Der europäische Markt wird derzeit von preisgünstigen chinesischen Produkten überschwemmt.
Analyst Bernd Laux von der Zürcher Kantonalbank kommentierte die Maßnahmen als 'drastisch, aber zu spät', und äußerte Zweifel, ob sie den langsamen Niedergang von Meyer Burger aufhalten können.
In einem weiteren Update verzeichneten Aktienreaktionen gemischte Ergebnisse. Der größte Gewinner war der Durex-Hersteller Reckitt Benckiser, dessen Aktie um 1,2 Prozent zulegte, gefolgt von Rightmove mit einem ähnlichen Anstieg. Gegensätzlich fielen die Aktien von JD Sports und Rentokil Initial um 6 Prozent bzw. 4,6 Prozent.