Der kriselnde Solarhersteller Meyer Burger sieht sich mit der erheblichen Herausforderung konfrontiert, einen bedeutenden Auftraggeber zu verlieren. Das Unternehmen gab bekannt, dass sein größter Kunde, Desri, den bestehenden Rahmenvertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt habe. Aktuell befinde sich Meyer Burger in einer intensiven Analyse der daraus resultierenden Situation. Die Fortführung der Restrukturierungsbemühungen könnte dadurch massiv beeinträchtigt werden. Solle die finanzielle Umstrukturierung misslingen, stehe die Fortführung des Unternehmens auf dem Spiel.
Über konkrete Details des Geschehens bewahrt Meyer Burger noch Stillschweigen. Weitere Informationen sollen jedoch zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Auch wirtschaftlich kämpft Meyer Burger mit Rückschlägen. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2023 fiel der Umsatz im Jahr 2024 dramatisch von 96,9 Millionen auf 48,7 Millionen Franken. Dennoch bekennt sich das Unternehmen weiterhin zu seinen deutschen Standorten. Thalheim bleibt unverzichtbar für die Produktion von Solarzellen und auch Hohenstein-Ernstthal soll zur technologischen Weiterentwicklung erhalten bleiben.
Im Zuge der Unternehmensumstrukturierung plant Meyer Burger, die Mitarbeiterzahl weltweit von derzeit rund 1050 auf etwa 850 bis Ende 2025 zu reduzieren. Dabei ist in Europa ein überproportionaler Abbau vorgesehen, während in den USA mit einem Personalzuwachs gerechnet wird. In Hohenstein-Ernstthal stehen die Zeichen auf Fortschritt: Dort befindet sich ein Zentrum für Technologie und Produkte, das für die Entwicklung von Massenproduktionssystemen verantwortlich ist, die in Thalheim zum Einsatz kommen.
Zur Unterstützung ihrer Sanierungsbestrebungen hat der Verwaltungsrat einen externen Berater verpflichtet, der ein umfassendes Sanierungsgutachten erstellen soll. Ziel ist es, die Umstrukturierung zügig zu vollziehen, um den Grundstein für einen stabilen und profitablen Geschäftsbetrieb im Jahr 2026 zu legen.