07. Januar, 2025

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Mexiko im Visier: China, Handel und die drohende Eskalation

Mexiko im Visier: China, Handel und die drohende Eskalation

Die zunehmend komplexe Handelsverflechtung zwischen den USA, Mexiko und China gerät erneut in den Fokus. Unter Präsident Donald Trump initiierten die Vereinigten Staaten einen Handelskrieg mit China, was Mexiko als Alternativstandort für Unternehmen, die Zölle umgehen wollten, begünstigte. Doch mit der drohenden Wiederwahl Trumps könnte sich dieses Bild wandeln. Trump zeigt sich überzeugt, dass chinesische Firmen Mexiko als zollfreien Zugang zu den USA nutzen, was das Fortbestehen des US-amerikanisch-mexikanischen Handelsabkommens gefährden könnte.

Bereits im Jahr 2019 hatten amerikanische Regierungsvertreter die Besorgnis geäußert, dass China Exportprodukte über Mexiko in die USA einführen könnte. Dies wurde durch mexikanische Zölle auf bestimmte Importe und die "Melt and Pour"-Regelung, die eine wesentliche Verarbeitung in Mexiko fordert, weitgehend adressiert. Doch heute richten sich die Blicke auf chinesische Unternehmen, die in Mexiko produzieren und zusammenbauen, um ihre Waren in die USA zu exportieren.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Elektromobilität, bei der chinesische Produkte aufgrund ihrer preislichen und qualitativen Attraktivität dominieren. Obwohl die USA hohe Zölle auf chinesische Fahrzeuge erheben, bleiben in Mexiko produzierte chinesische Autos davon unberührt. Trump behauptet, chinesische Autobauer errichteten riesige Fabriken in Mexiko, wobei die Realität deutlich weniger dramatisch ist. Die wachsende Präsenz chinesischer Autozulieferer in Mexiko verdeutlicht jedoch den Trend.

Mexikanische Investitionen aus China werden international zunehmend kritischer betrachtet, auch im Hinblick auf das Handelsabkommen. Die mexikanische Regierung bemüht sich nun, die USA durch Maßnahmen wie die Förderung heimischer Produktion zu besänftigen. Claudia Sheinbaum, die mexikanische Präsidentin, reagiert auf die Herausforderungen, während sich die Diskussionen angesichts der Komplexität des Handels als eher theoretisch erweisen.

Der mexikanische Automobilsektor, der stark von nordamerikanischen Firmen dominiert wird, stellt sich den Herausforderungen des Handels und der Lieferketten um. Importsubstitution ist ein längerfristiger Plan, doch Mexiko steht vor wirtschaftlichen und infrastrukturellen Hürden. Zugleich droht das Land, erneut von China in puncto nordamerikanischer Exporte ausgestochen zu werden. Dies verstärkt den gemeinsamen Handlungsbedarf zwischen den USA und Mexiko.