16. Oktober, 2024

Märkte

Mexikanischer Peso und andere Schwellenländer-Währungen im Sinkflug vor US-Wahl

Mexikanischer Peso und andere Schwellenländer-Währungen im Sinkflug vor US-Wahl

Am Mittwoch geriet der mexikanische Peso unter Druck, was auf eine allgemeine Neujustierung der Portfolios durch die Anleger vor den anstehenden US-Wahlen zurückzuführen ist. Der Ausgang der Wahl und die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus lösen bei Investoren Besorgnis aus. Trumps Ankündigungen, Auslandsimporte mit Zöllen zu belegen, um US-Arbeitsplätze zu schützen, verstärkten den Druck auf den Peso. Besonders stark betont wurde dies durch seine Äußerung, dass in Mexiko errichtete Automobilwerke eine ernsthafte Bedrohung für die USA seien. Neben dem Peso schwächelten auch der brasilianische Real, der kolumbianische Peso und der peruanische Sol.

Laut Jayati Bharadwaj, Strategin bei TD Securities, wurde das Risiko eines Trump-Wahlsiegs und der damit verbundenen Zölle bislang unterschätzt. Märkte scheinen dieses Risiko nun zunehmend zu realisieren.

Die Volatilitätsindizes für Schwellenländer-Währungen erreichen derzeit fast den höchsten Stand seit anderthalb Jahren. Eine Rückkehr Trumps würde entwicklungslandbezogene Währungen, vor allem den mexikanischen Peso und den chinesischen Yuan, stark belasten.

Indes behalten Anleger auch die US-Notenbank im Auge, deren nächste Zinsentscheidung unmittelbar nach der Wahl am 5. November ansteht. Raphael Bostic von der Federal Reserve in Atlanta äußerte, dass sich die US-Wirtschaft trotz erwarteter Verlangsamung auf einem robusten Weg befinde und die Inflation nicht unbedingt reibungslos sinken werde.

Die Aktienmärkte der Schwellenländer setzten unterdessen ihren Abwärtstrend fort. Besonders Aktien von Taiwan Semiconductor und Samsung Electronics verzeichneten in dem MSCI-Index, der Schwellenländer abbildet, deutliche Verluste. Ein langsamer Aufschwung am Chipmarkt, der sich laut ASML-CEO bis 2025 hinziehen wird, belastet die Branche zusätzlich. In China näherten sich die Aktien des CSI 300 einer technischen Korrektur, nachdem neue Konjunkturanreize als nicht ausreichend eingestuft wurden. Der Index lateinamerikanischer Aktien fiel indes den zweiten Tag in Folge.