Der Großhandelskonzern Metro konnte sein Geschäftsjahr 2023/24 mit einem soliden Umsatzwachstum von 5,9 Prozent abschließen. Besonders die Geschäfte in Osteuropa trugen maßgeblich zu diesem Ergebnis bei, wie Metro-Chef Steffen Greubel erklärte.
Doch während die Umsätze stiegen, bleibt die Gewinnsituation des Unternehmens angespannt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) wird voraussichtlich am unteren Ende der bereits gesenkten Prognose landen. Auch beim Ergebnis je Aktie erwartet Metro rote Zahlen.
Wachstum in schwierigen Zeiten
Metro hat für das vergangene Geschäftsjahr ein Umsatzplus von drei bis sieben Prozent in Aussicht gestellt – mit den nun erzielten 5,9 Prozent bewegt sich der Konzern im oberen Mittelfeld dieser Prognose. Besonders das vierte Quartal brachte Zuwächse: In lokaler Währung legte der Umsatz um 3,8 Prozent zu. Doch trotz der Umsatzsteigerung bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd.
„Wir haben in allen Segmenten und Vertriebskanälen Wachstum erzielt“, sagte Greubel.
Das klingt positiv, doch der CEO weiß um die Risiken, die in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wie diesem lauern.
Die Inflation und geopolitische Spannungen machen das Geschäft nicht leichter, insbesondere im europäischen Raum. Die Stärkung der osteuropäischen Märkte hat Metro in dieser Situation geholfen, doch das große Fragezeichen bleibt: Kann Metro diesen Erfolg in Zukunft weiter ausbauen?
Gewinneinbruch trotz Umsatzwachstum
Trotz des erfreulichen Umsatzwachstums bleibt der Gewinn ein Schwachpunkt. Der operative Gewinn (Ebitda) wird wahrscheinlich am unteren Ende der prognostizierten Spanne landen. Greubel hatte einen Korridor von minus 100 bis plus 50 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr angekündigt – eine deutliche Unsicherheit, die sich nun bestätigt. Im letzten Geschäftsjahr lag der Ebitda noch bei rund 1,16 Milliarden Euro.
Das bedeutet, dass Metro zwar wachsen konnte, aber die steigenden Kosten und die schwierige Wettbewerbssituation dem Unternehmen zusetzen. Besonders im Gastronomie- und Hotelgeschäft, auf das sich Metro zunehmend konzentriert, ist der Druck hoch.
Greubel setzt darauf, dass die Konzentration auf den Großhandel und die Belieferung von Gastronomen und Hoteliers langfristig Früchte trägt, doch kurzfristig bleibt die Gewinnentwicklung schwach.
Strategische Neuausrichtung: Fokus auf Großhandel und Eigenmarken
Um dem anhaltenden Druck zu begegnen, treibt Greubel die strategische Neuausrichtung von Metro weiter voran. Der Konzern konzentriert sich verstärkt auf das Großhandelsgeschäft und baut den Anteil an Eigenmarken aus. Gleichzeitig werden weniger profitable Produkte aus dem Sortiment genommen, um die Profitabilität zu steigern.
Auch der Ausbau digitaler Vertriebskanäle, etwa durch Internet-Plattformen und Lieferservices, soll das Geschäft zukunftssicher machen.
Besonders der Gastronomiebereich steht im Fokus. Metro will sich hier als bevorzugter Partner für Gastronomen und Hoteliers etablieren und setzt auf maßgeschneiderte Lösungen für diese Kundengruppe. Doch der Weg zu stabileren Gewinnen bleibt steinig:
„Der Markt ist hart umkämpft, und die Herausforderungen für den Großhandel nehmen zu“, so Greubel.
Herausforderungen bleiben – wird Metro profitabler?
Die nächsten Monate werden zeigen, ob Metro mit seiner strategischen Neuausrichtung in der Lage ist, die Gewinnmargen wieder zu verbessern. Zwar hat das Unternehmen durch die Umsatzsteigerungen gezeigt, dass es auch in schwierigen Märkten bestehen kann, doch der Preisdruck und die Kostenexplosionen im Handel belasten weiterhin das Ergebnis.
Greubel bleibt optimistisch und sieht Chancen in der Fokussierung auf die richtigen Märkte und Produkte.