Der Versicherungsgigant MetLife strebt in den kommenden fünf Jahren ein zweistelliges Wachstum seiner bereinigten Gewinne je Aktie an. Der Fokus liegt dabei verstärkt auf Investitionen in Kernbereiche wie Gruppenversicherungen und Vermögensverwaltung, wie CEO Michel Khalaf gegenüber Reuters betonte.
Bei der Investorenveranstaltung am Donnerstag enthüllte MetLife seinen strategischen Plan "New Frontier", der den bisherigen fünfjährigen Plan ablösen soll. Ziel ist es, auf der Widerstandsfähigkeit der vergangenen Jahre aufzubauen und von makroökonomischen Entwicklungen sowie demografischen Veränderungen in den Schlüsselmarkten zu profitieren. "New Frontier" steht eher für eine evolutionäre Anpassung als für eine Revolution, doch liegt der Schwerpunkt nun stärker auf Wachstum, so Khalaf.
Die vorherige Strategie setzte auf eine "Allwetter-Strategie" und musste sich in einer der turbulentesten Phasen der jüngeren Vergangenheit bewähren, die von einer globalen Pandemie und Herausforderungen im US-Bank- und Immobiliensektor geprägt war. Obwohl MetLifes Aktienkurs seit Ende 2019 um etwa 63% gestiegen ist, blieb er hinter dem Anstieg des S&P Versicherungsindex von 85% zurück.
Zu den Zielen des neuen Plans gehören ein zweistelliges Wachstum des bereinigten Gewinns je Aktie, eine Eigenkapitalrendite zwischen 15% und 17% sowie eine Reduzierung der direkten Aufwandsquote um 100 Basispunkte.
Um diese Ziele zu erreichen, legt MetLife besonderen Wert auf vier bestehende Geschäftsbereiche. Neben dem Ausbau des internationalen Geschäfts in Lateinamerika und Asien sowie dem Bereich der Gruppenversicherungen für Arbeitgeber, steht das Wachstum im Asset Management und der Ausbau von Altersvorsorgeplänen im Fokus. Als Teil dieser Strategie plant MetLife in Zusammenarbeit mit General Atlantic für die erste Hälfte des Jahres 2025 die Einführung von Chariot Reinsurance. Dieses Projekt, unterstützt unter anderem von Chubb und anderen institutionellen Investoren, soll durch Drittmittel ein Wachstum ermöglichen, das MetLife allein nicht hätte stemmen können.
Der Ausbau der Vermögensverwaltung wird als entscheidend angesehen, insbesondere da die Branche zunehmend auf Größe setzt. MetLife sieht sich mit Expertise in alternativen Anlagebereichen wie Privatkapital, festverzinslichen Wertpapieren und Immobilien gut aufgestellt. Während das Wachstum primär organisch erfolgen soll, ist das Unternehmen offen für kleinere Übernahmen, die das bestehende Geschäft ergänzen.