15. Januar, 2025

Märkte

Metalle im Fokus: Warum 2025 ein Schlüsseljahr für Rohstoffinvestoren wird

Globale Energiewende und geopolitische Spannungen treiben Metallmärkte an – mit Chancen und Risiken für Investoren in Schwellenländern.

Metalle im Fokus: Warum 2025 ein Schlüsseljahr für Rohstoffinvestoren wird
Die weltweit steigende Nachfrage nach Aluminium treibt den Bedarf an Tonerde an – doch Versorgungsengpässe in Schlüsselregionen verdoppelten die Preise im Jahr 2024.

Die Metallmärkte stehen an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Energiewende erhöht die Nachfrage nach Basismetallen wie Kupfer und Aluminium, während geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten für Risiken sorgen.

Eine Analyse von William Blair Investment Management zeigt, welche Chancen und Herausforderungen das Jahr 2025 für Anleger bereithält.

Anezina Mytilinaiou, CFA, ist eine erfahrene Analystin für Unternehmensanleihen mit besonderem Fokus auf Schwellenländeranleihen (EMD) bei William Blair Investment Management. Mit ihrer umfassenden Fachkenntnis und ihrem analytischen Scharfsinn hat sie sich als Spezialistin für die dynamischen und oft volatilen Märkte der Schwellenländer etabliert.

Tonerde: Der heimliche Star der Rohstoffmärkte

Das Jahr 2024 war für Tonerde ein Ausnahmejahr. Unterbrochene Lieferketten in Guinea und Australien trieben die Preise auf ein Rekordniveau – eine Entwicklung, die auch 2025 anhalten könnte.

Tonerde, das essenzielle Ausgangsmaterial für Aluminium, ist zum Brennpunkt der globalen Rohstoffmärkte geworden. Experten warnen jedoch: Solche Preisanstiege könnten die Produktionskosten für Aluminiumhersteller erheblich belasten und sich negativ auf die Profitabilität auswirken.

Kupfer: Das Metall der Energiewende

Kupfer bleibt das Schlüsselelement für den globalen Wandel zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft. Investitionen in Elektrofahrzeuge, Solarenergie und den Netzausbau treiben die Nachfrage, während Chinas kürzlich aufgehobene Exportsteuerermäßigung die Preise außerhalb des Landes weiter nach oben treiben dürfte.

William Blair prognostiziert jedoch, dass politische Unsicherheiten, wie mögliche Zölle unter einer zweiten Trump-Regierung, den Kupfermärkten Gegenwind bereiten könnten.

Kupfer bleibt ein Kernrohstoff für Elektromobilität und Netzausbau, doch mögliche Handelsrestriktionen unter der Trump-Regierung könnten das Angebot verteuern.

Gold: Glänzender Rückzugsort in turbulenten Zeiten

Nach einem beeindruckenden Anstieg um 30 % im Jahr 2024 bleibt Gold ein sicherer Hafen für Investoren.

Die hohe geopolitische Unsicherheit sowie Inflationsängste in den USA könnten den Goldpreis auch 2025 stützen. Gleichzeitig warnt die Analyse vor den ökologischen Folgen des Goldabbaus, die für nachhaltig orientierte Anleger zunehmend zum Problem werden könnten.

Die Rolle der Schwellenländer

Die steigende Nachfrage nach Metallen bietet enorme Chancen für Schwellenländer, die einen Großteil der weltweiten Produktion stellen. Höhere Preise könnten nicht nur die Wirtschaft dieser Länder stärken, sondern auch deren fiskalische Position verbessern.

William Blair betont jedoch, dass politische Risiken, insbesondere aus den USA, die Handelsströme und damit die wirtschaftliche Stabilität der Produzentenländer gefährden könnten.

Herausforderungen und Ausblick

Die Analyse zeigt klar: Die Energiewende bietet langfristig enormes Potenzial für die Metallmärkte. Doch kurzfristige Unsicherheiten – von möglichen US-Zöllen bis hin zu makroökonomischen Schocks – könnten die Dynamik stören.

Anleger sollten daher genau abwägen, welche Metalle und Märkte sie in ihr Portfolio aufnehmen, um von der Energiewende zu profitieren, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

Fazit: 2025 wird ein Schlüsseljahr für Metalle, angetrieben von der Energiewende und geopolitischen Entwicklungen. Anleger in Schwellenländern könnten profitieren, müssen jedoch wachsam bleiben, um Risiken zu minimieren.