16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Metall- und Elektroindustrie vor großen Veränderungen: Beschäftigungsprognosen alarmieren

Metall- und Elektroindustrie vor großen Veränderungen: Beschäftigungsprognosen alarmieren

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie steht vor gravierenden Umbrüchen. Laut Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf könnten in den kommenden fünf Jahren bis zu 300.000 Arbeitsplätze in der Branche wegfallen. Diese markante Zahl resultiert vor allem aus den bevorstehenden Ruheständen der geburtenstarken Jahrgänge, was den Unternehmen ermöglichen soll, den Arbeitsplatzabbau sozialverträglich zu gestalten. Dennoch mangelt es an qualifizierten Arbeitskräften, weshalb Wolf anmerkt, dass die verbleibenden Arbeitnehmer trotz sinkender Beschäftigtenzahlen mehr leisten müssen. Er plädiert für eine größere Flexibilität der Arbeitszeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Inmitten der Tarifverhandlungen, die Ende Oktober mit möglichen Warnstreiks einen kritischen Punkt erreichen könnten, betont Wolf die existenzielle strukturelle Krise der Branche. Hohe Energiepreise, Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sowie die Belastungen durch Bürokratie belasten die Industrie zusätzlich. Er fordert eine grundlegende Strukturreform und verweist auf die letzte umfassende Veränderung durch die Agenda 2010, die trotz umstrittener Einschnitte als notwendig für die Stabilität des Arbeitsmarkts erachtet wurde. Nun sieht Wolf den dringenden Bedarf für eine „Agenda 2040“, die eine zukunftsgerichtete Politik für Menschen und Arbeitsplätze fördern soll.