Meta hat im zweiten Quartal einen Anstieg der Investitionsausgaben um 33% auf 8,17 Milliarden Dollar verzeichnet und die untere Grenze seiner CapEx-Prognose für 2024 von 35 Milliarden auf 37 Milliarden Dollar angehoben. Der obere Wert der Prognosespanne bleibt bei 40 Milliarden Dollar. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, in AI-Infrastruktur zu investieren, ähnlich wie bei anderen großen Technologieunternehmen wie Alphabet und Microsoft, die ihre CapEx um 91% bzw. 55% erhöhten.
Der Aktienmarkt reagierte unterschiedlich auf die CapEx-Ausblicke der Unternehmen, was die sich schnell ändernde Erzählung rund um AI an der Wall Street widerspiegelt. Die Alphabet-Aktie fiel letzte Woche, da sich die Investoren mit den steigenden AI-Ausgaben und leicht unter den Erwartungen liegenden Werbeeinnahmen von YouTube auseinandersetzten. CEO Sundar Pichai betonte, dass das Risiko einer Unterinvestition erheblich größer sei als das einer Überinvestition, was jedoch die Bedenken der Investoren nicht besänftigen konnte und so den größten Ausverkauf des Technologie-Sektors seit über einem Jahr auslöste.
Microsoft-Aktien erlebten ebenfalls einen kurzzeitigen Einbruch, als der Cloud-Bereich des Unternehmens knapp hinter den Erwartungen zurückblieb – das Umsatzwachstum betrug 29% statt der prognostizierten 30%. Die Jahresprognose für CapEx stieg um 60% auf 69 Milliarden Dollar. CFO Amy Hood konnte die meisten Verluste jedoch begrenzen, indem sie die Bedeutung der Investitionen für die Cloud-Wachstumsbeschleunigung im nächsten Jahr hervorhob.
Metas Investitionen scheinen auf dem Markt eher auf Verständnis zu stoßen, was laut Analyst Angelo Zino auf die relative Klarheit ihrer AI-Strategie zurückzuführen ist. CEO Mark Zuckerberg eröffnete den Earnings Call von Meta mit einer detaillierten Darstellung, wie AI derzeit in das Kerngeschäft mit Werbung integriert ist und welche Zukunftschancen bestehen. Dies umfasst unter anderem das AI Studio, mit dem Benutzer ihre eigenen AIs erstellen können, sowie Business AIs, die als Kundenservicevertreter oder Verkäufer fungieren könnten.
Zuckerberg betonte, dass Meta AI auf dem Weg zu einem wichtigen Dienst sei, der schnell an Intelligenz und Funktionalität gewinne. Dies führe zu einer erhöhten Nutzerinteraktion auf den Meta-Plattformen und habe das Umsatzwachstum um 20% im zweiten Quartal unterstützt, befeuert durch höhere Werbeimpressionen und -preise.
Zino lobte die Wachstumsmöglichkeiten und die Einfachheit der AI-Geschichte von Meta im Vergleich zu Konkurrenten wie Alphabet, die mit Unsicherheiten im Suchgeschäft zu kämpfen haben. Metas Fähigkeit, konkrete Vorteile aus ihren AI-Investitionen aufzuzeigen, macht ihre Strategie besonders überzeugend.
Die Analysten sehen Meta daher in einer beneidenswerten Position, da das Unternehmen über dem Wachstumstempo des breiteren digitalen Werbemarktes und seiner Hauptkonkurrenten liege.