22. Oktober, 2024

Technologie

Meta wagt Neustart mit Gesichtserkennung im Kampf gegen „Celeb Bait“-Betrug

Meta wagt Neustart mit Gesichtserkennung im Kampf gegen „Celeb Bait“-Betrug

Drei Jahre nachdem Meta seine Gesichtserkennungssoftware auf Facebook aufgrund von Datenschutzbedenken und regulatorischem Druck eingestellt hatte, testet der Social-Media-Riese diese Technologie erneut. Ziel des Tests ist es, „Celeb Bait“-Betrügereien, bei denen Bilder prominenter Persönlichkeiten missbraucht werden, wirksam zu bekämpfen.

Das Unternehmen kündigte an, etwa 50.000 öffentliche Persönlichkeiten in die Erprobungsphase einzubinden. Dabei sollen deren Profilbilder automatisch mit denen mutmaßlich betrügerischer Anzeigen abgeglichen werden. Wenn Übereinstimmungen gefunden werden und sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um Betrug handelt, werden die Anzeigen blockiert. Prominente werden über ihre Teilnahme informiert und können sich auf Wunsch abmelden.

Ab Dezember soll der Test weltweit ausgerollt werden, allerdings mit Ausnahmen in großen Regionen wie Großbritannien, der Europäischen Union, Südkorea und den amerikanischen Bundesstaaten Texas und Illinois, wo keine regulatorische Zustimmung vorliegt. Meta's Vizepräsidentin für Inhaltsrichtlinien, Monika Bickert, betonte in einem Pressegespräch, dass der Schutz der betroffenen Persönlichkeiten höchste Priorität habe, während sie gleichzeitig die Möglichkeit haben müssen, sich abzumelden.

Die Tests sind Teil eines Balanceakts von Meta, einerseits eine möglicherweise eingriffsintensive Technologie einzusetzen, um Betrugsprobleme anzugehen, und andererseits die langanhaltende Kritik an der Verarbeitung von Nutzerdaten zu minimieren. Dieses neue Angebot der Gesichtserkennung wird nur solche Daten generieren, die im Zuge des Abgleichs mit Verdachtsanzeigen entstehen, und diese werden unverzüglich wieder gelöscht.

Meta denkt zudem darüber nach, Gesichtserkennungsdaten auch normalen Facebook- und Instagram-Nutzern zur Verfügung zu stellen, um im Falle eines Hackerangriffs oder bei vergessenen Passwörtern wieder Zugang zu ihren Konten zu erlangen. Dieser Schritt folgt nach eingehender Prüfung durch interne und externe Datenschutzexperten und steht unter sorgfältiger Beobachtung der Aufsichtsbehörden.