19. September, 2024

Technologie

Meta stärkt elterliche Kontrolle bei Instagram: Teen-Konten revolutionieren die Jugendsicherheit

Meta stärkt elterliche Kontrolle bei Instagram: Teen-Konten revolutionieren die Jugendsicherheit

Meta, der Mutterkonzern von Instagram, führt umfassende Neuerungen ein, um Eltern mehr Kontrolle über die Nutzung der App durch ihre jugendlichen Kinder zu geben. Zukünftig werden Teenager automatisch in „Teen-Konten“ eingeordnet, die den Kontakt sowie die angezeigten Inhalte restriktiver gestalten. Ein innovativer Schritt, der den Schutz der Heranwachsenden in den Vordergrund rückt.

Für Nutzer unter 16 Jahren bleibt der Käfig der Sicherheit geschlossen, es sei denn, die Eltern lockern die Maßnahmen. Meta setzt hierbei intensiv auf Künstliche Intelligenz, um Teenager zu identifizieren, die ein falsches Alter angeben. Nick Clegg, der Politikchef von Meta, sieht dies als ausgewogene Lösung zwischen den Rechten der Jugendlichen, elterlicher Aufsicht und der Verantwortung von Social-Media-Unternehmen. Trotz zu erwartenden Rückgangs der Nutzung hofft Meta, das Vertrauen der Eltern in die Sicherheitsvorkehrungen zu stärken.

Zu den zentralen Schutzmechanismen der Teen-Konten gehören ein Nachtmodus, der von 22.00 bis 7.00 Uhr Benachrichtigungen stummstellt, und automatische Antworten auf Direktnachrichten schickt. Weiterhin erhalten Teenager nach 60 Minuten Nutzung eine Benachrichtigung, die sie zur Pause auffordert. Neue Follower müssen manuell akzeptiert werden, um die Privatsphäre zu wahren. Zudem werden sensible Inhalte wie kosmetische Eingriffe oder Gewalt sowie beleidigende Wörter aus Kommentaren herausgefiltert.

Eltern können auch prüfen, mit wem ihre Kinder in den letzten sieben Tagen gechattet haben, ohne jedoch die Inhalte der Nachrichten einzusehen. Sie erhalten zudem die Möglichkeit, ein hartes Zeitlimit für die tägliche Nutzung festzulegen oder den Zugang für bestimmte Zeitperioden zu sperren. Diese Neuerungen werden zunächst in den USA, Großbritannien, Kanada und Australien umgesetzt und sollen in der EU bis Jahresende eingeführt werden. Noch im kommenden Jahr ist eine weltweite Implementierung geplant, auch auf anderen Meta-Plattformen wie Facebook, WhatsApp und Threads.

Die neuen KI-Systeme werden auch Profil-Informationen und Interaktionen auswerten, um Teenager mit falschen Altersangaben zu identifizieren. Erfasste Nutzer werden dann automatisch in die Teen-Konten verlagert, wobei eine Möglichkeit zur Korrektur im Falle eines Irrtums bestehen bleibt.

Nick Clegg hofft, dass dieser Schritt eine breitere Diskussion über elterliche Kontrollmechanismen über verschiedene Apps hinweg anstoßen wird. Trotz wiederholter Kritik an der mangelnden Sicherheit für junge Nutzer setzt Meta mit diesen Maßnahmen ein deutliches Zeichen.