Meta, der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Threads, vollzieht eine markante Kehrtwende in seiner Strategie zur Bekämpfung von Online-Desinformationen. CEO Mark Zuckerberg verkündete das Ende des bisherigen Modells der Drittanbieter-Faktenprüfung. Stattdessen setzt Meta nun auf ein Modell, bei dem Nutzer Anmerkungen und Korrekturen zu Beiträgen hinzufügen können, die potenziell irreführende Informationen oder kontextuelle Lücken aufweisen - inspiriert von X's Community Notes.
Dieser Schritt spiegelt die zunehmenden Verschiebungen in der Medien- und Technologielandschaft wider, während sich die politische Bühne verändert. Im Kontext des nahenden Endes der Biden-Ära antwortet Meta auf die Konkurrenz von X und positioniert sich strategisch gegenüber der möglichen Rückkehr einer Trump-Regierung.
In einem ungezwungenen Video, das fast wie ein Instagram-Reel wirkt, erklärte Zuckerberg – gekleidet in schwarz mit fließenden Locken und Goldkette – die Entscheidung als Korrektur zu früheren, überzogenen Maßnahmen zur Sprachregulierung. Er betonte die Wichtigkeit der Rückkehr zu den Wurzeln der Plattform und der Förderung freier Meinungsäußerung. Zudem kritisierte er das tendenziöse Verhalten mancher Faktenprüfer und die daraus resultierende Vertrauenskrise, insbesondere in den USA.
Im Schatten der bevorstehenden Vereidigung von Trump und einer möglichen republikanischen Mehrheit im Kongress, stellt diese Änderung einen weiteren Schritt in Metas Strategie dar, sich neu zu positionieren. Zuletzt machte Meta Schlagzeilen mit der Beförderung von Joel Kaplan zum globalen Politikchef und der Ernennung von Dana White, einem engen Vertrauten Trumps, in den Vorstand des Unternehmens. Diese Maßnahmen unterstreichen das Bestreben des Konzerns, seine Beziehungen zur politischen Führung neu zu gestalten.