Mark Zuckerberg, CEO von Meta, verkündete Anfang Januar umfassende Veränderungen bei den sozialen Medien der Firma, die auf die Wünsche amerikanischer Konservativer eingehen. Die Ankündigungen markieren eine neue Ära für die Beziehung zwischen amerikanischen Unternehmen und der Regierung. Meta wird in den USA keine eigenen Bemühungen mehr zur Faktenprüfung von Inhalten auf Facebook, Instagram und Threads unternehmen. Stattdessen soll dies über ein von Nutzern betriebenes System geschehen, das von der Social-Media-Plattform X inspiriert wurde, die unter der Leitung von Elon Musk steht, einem Berater von Donald Trump. Zahlreiche bestehende Beschränkungen zu sensiblen Themen wie Immigration und Geschlecht werden aufgehoben. Die automatischen Filter von Meta werden nur noch Inhalte entfernen, wenn Benutzer eine Beschwerde einreichen. Laut einem begleitenden Blogpost wurden bisher 10-20 % der gelöschten Inhalte versehentlich entfernt. Ein personeller Umbau begleitet die Veränderungen, bei dem Joel Kaplan, der unter Präsident George W. Bush tätig war, Sir Nick Clegg als Verantwortlichen für globale Angelegenheiten ablöst. Zudem wird Trump-Verbündeter Dana White Mitglied des Meta-Boards. Da Meta und andere Tech-Größen, wie Tim Cook und Sam Altman, die auch Trumps Amtseinführung unterstützen, eine Annäherung an die neue Regierung suchen, bleibt abzuwarten, wie sich diese Gleichgewichtsakte auf das Geschäft auswirken. Trumps Äußerungen gegenüber Meta waren in der Vergangenheit feindselig, und das Unternehmen steht einem wichtigen Kartellverfahren gegenüber. Meta startet einen strategischen Balanceakt: Mehr Redefreiheit könnte Werbetreibende abschrecken, die keine negativen Umstände auf den Plattformen wünschen. Doch in Europa bringen Vorschriften wie das Digital Services Act zusätzliche Herausforderungen für die Moderation. Zuckerberg versprach zudem eine Wiederbelebung politischer Inhalte auf den Meta-Plattformen, was das Unternehmen möglicherweise erneut in Konflikt mit Verlagen bringt, die für die Verbreitung ihrer Inhalte bezahlt werden möchten. Obwohl Meta Trumps Anhänger zu besänftigen scheint, könnten die Maßnahmen das Verhältnis zum Rest der Nutzer und Partner erschweren.