Die Zukunft von Meta Platforms dürfte mit Spannung erwartet werden, da TikTok in den USA mit einem möglichen Verbot konfrontiert ist. Für den Technologie-Riesen könnte dies eine doppelte Chance bedeuten: ein Zustrom neuer Nutzer zu Instagram und ein Anstieg der Werbeeinnahmen. Während dies das Potenzial für eine positive Geschäftsentwicklung birgt, erinnert es Investoren auch an eine signifikante langfristige Herausforderung: den wachsenden Wettbewerbsdruck.
Ein Verbot von TikTok könnte bereits im nächsten Monat eintreten, wenn die Social-Media-App nicht mehr von App-Stores heruntergeladen werden kann. Bestehende Nutzer könnten weiterhin Zugriff behalten, jedoch ohne Updates die Funktionalität der App riskieren. Hintergrund dieser Maßnahmen ist die Sorge der US-Regierung über eine mutmaßliche Beteiligung der chinesischen Regierung an TikTok, was dazu führt, dass das Unternehmen bis Januar 2025 an einen nicht-chinesischen Käufer veräußert werden muss.
Für Meta könnte das Verschwinden eines ernsthaften Konkurrenten auf dem US-Markt erhebliche Vorteile mit sich bringen. Mit weniger Alternativen für die Ansprache der US-Zielgruppe könnten Werbekunden geneigt sein, mehr Budget auf Metas Plattformen zu verschieben. Die Geschäftsleistung von Meta zeigt bereits beeindruckende Zahlen: Die Family of Apps-Sparte, zu der auch Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp gehören, erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 Umsätze von 115 Milliarden Dollar, ein Wachstum von mehr als 22% im Jahresvergleich.
Eine solche Wachstumsdynamik könnte den Aktienkurs von Meta im kommenden Jahr weiter beflügeln. Jedoch bleibt die Frage bestehen, inwiefern die Anwendungen von Meta ernsthaften Wettbewerbern standhalten können. Eine aktuelle Umfrage des Pew Research Centers zeigt, dass nur 32% der US-Teenager Facebook nutzen, 23% WhatsApp und 61% Instagram. Dies liegt immer noch knapp unter TikToks Nutzung von 63%.
Metas Strategie des Kopierens anderer Plattformen kann helfen, Lücken zu schließen. Doch birgt sie auch die Gefahr, anfällig für neue Bedrohungen zu sein. Trotz der Einführung von Threads im Jahr 2023, einem Pendant zu X (ehemals Twitter), scheint die Plattform bei jüngeren Nutzern nicht den gewünschten Widerhall zu finden, da lediglich 6% der Teenager Threads nutzen verglichen mit 17%, die X verwenden.