Die strategischen Infrastrukturpläne von Meta, federführend geleitet durch Santosh Janardhan, dem Leiter der globalen Infrastruktur und Co-Leiter der Technikabteilung, nehmen Form an. Jüngsten Insiderinformationen zufolge, wird das neueste Unterfangen des Technologie-Riesen von der Niederlassung in Südafrika aus geplant, was auf eine neue Dimension von Metas Ambitionen im Bereich der Unterseekabel hindeutet.
Seit vier Jahrzehnten sind Glasfaser-Unterseekabel ein integraler Bestandteil der Kommunikationsinfrastruktur. Doch der spannende Aspekt liegt darin, wer diese Netze finanziert und besitzt. Tech-Giganten wie Meta drängen zunehmend in diesen Sektor und übernehmen dabei Aufgaben, die traditionell von Telekommunikationskonglomeraten durchgeführt wurden. So ist Meta nicht neu im Geschäft mit Unterseekabeln: Das Unternehmen ist bereits Mitbesitzer von 16 bestehenden Netzwerken, inklusive des kürzlich fertiggestellten 2Africa-Kabels, das den afrikanischen Kontinent umspannt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Meta mit dem neuen Projekt das erste Unterseekabel in Eigenregie betreiben wird, was es in die Liga von Unternehmen wie Google katapultiert. Google besitzt laut Telegeography Daten rund 33 Routen, wobei es bei einigen als alleiniger Eigentümer auftritt. Auch andere Branchenriesen wie Amazon und Microsoft engagieren sich bei solchen Netzwerken, besitzen jedoch keine vollständig eigenen Routen.
Der Beweggrund zur Errichtung dieser Kabel ist vielschichtig: Durch den alleinigen Besitz hätte Meta bevorzugten Zugriff auf die Kapazitäten zur Unterstützung des weltweiten Datenverkehrs ihrer Plattformen. Zudem liegt ein erheblicher Anteil der Einnahmen des Unternehmens außerhalb Nordamerikas, was die Bedeutung effizienter Kommunikationswege untermauert. Geopolitische Stabilität spielt ebenfalls eine Rolle, da Seekabel zunehmend als politische Spielbälle oder Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen gesehen werden.
Eine weitere spannende Hypothese dreht sich um die Endstation Indien. Experten spekulieren über die Chancen für Meta, Datenzentren in Indien für KI-Modelle zu etablieren, gefördert durch die günstigen Computing-Kosten dort. Indien, eine der größten Nutzergruppen von Meta mit Milliarden aktiven Usern auf Facebook, Instagram und WhatsApp, bietet enormes Potenzial für solche Projekte.
Ob künstliche Intelligenz wirklich im Fokus dieses Kabelprojekts steht, bleibt noch spekulativ, und Meta selbst hat sich nicht geäußert. Experten sehen jedoch Indien als wichtigen Knotenpunkt für die zukünftige Entwicklung digitaler Infrastrukturen, inklusive möglicher KI-Anwendungen.