Meta, der Technologieriese hinter Facebook, setzt seine sprudelnden Werbeeinnahmen für eine ambitionierte Wette auf Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten ein. Trotz unsicherer Erfolgsaussichten investiert CEO Mark Zuckerberg weiter in diese Zukunftstechnologien, um der Konkurrenz voraus zu sein. In diesem Jahr sollen mindestens 38 Milliarden Dollar in langfristige Investitionen fließen, vor allem um Rechenzentren für KI-Ausbau zu finanzieren – eine Milliarde mehr als ursprünglich prognostiziert. Für das kommende Jahr sind gar weitere Erhöhungen der Ausgaben geplant.
Der Konzern integriert zunehmend KI-Software in seine Apps wie Facebook und Instagram, wodurch aktuell 500 Millionen Nutzer monatlich aktiv sind. Zuckerberg betont, dass KI bereits positive Effekte auf das Geschäftsergebnis hat.
Die Entwicklung virtueller Welten kostet Meta allerdings bereits über 50 Milliarden Dollar an Verlusten, allein 4,4 Milliarden im letzten Quartal. Die Sparten von Reality Labs, die für ihre VR-Technologie bekannt sind, fahren weiterhin operativ Verluste ein. Dennoch bleibt die Sparte für Meta von strategischer Bedeutung und soll weiter gefördert werden. Meta setzt auf kostengünstigere VR-Brillen wie das neue Modell Quest 3S sowie auf Smartglasses, die digitale Objekte in die Realität projizieren können.
Trotz der hohen Ausgaben bleibt der finanzielle Spielraum des Unternehmens groß. Der Gewinn stieg um 35 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar, während der Umsatz um knapp ein Fünftel auf 40,6 Milliarden Dollar zulegte. Täglich nutzen 3,29 Milliarden Menschen mindestens eine App aus dem Meta-Portfolio, zu dem auch WhatsApp gehört, das täglich über zwei Milliarden Anrufe zählt.
Für das aktuelle Quartal stellt Meta einen Umsatz zwischen 45 und 48 Milliarden Dollar in Aussicht, leicht über den Markterwartungen. Dennoch fiel die Aktie im nachbörslichen Handel um etwa drei Prozent. Trotz dieser leichten Korrektur ist die Aktie im bisherigen Jahresverlauf stark gefragt, mit einem Kursrekord von 603 Dollar zu Beginn des Monats. Seit Ende 2023 verzeichnete die Aktie eine beeindruckende Kurssteigerung von mehr als zwei Dritteln.
Der Börsenwert des Unternehmens verdoppelte sich in einem Jahr auf rund 1,5 Billionen Dollar, womit Meta hinter den Giganten Apple, Nvidia, Microsoft, Alphabet und Amazon auf Platz sechs der wertvollsten US-Unternehmen rangiert. Der Vermögensanstieg von Mark Zuckerberg um über 80 Milliarden Dollar auf 209 Milliarden Dollar macht ihn laut Bloomberg zum drittreichsten Menschen weltweit.