In einem bedeutsamen Strategiewechsel hat der Social-Media-Konzern Meta Platforms die Beendigung seiner finanziellen Vereinbarungen mit mehreren australischen Nachrichtenorganisationen bekanntgegeben. Meta, der Mutterkonzern des sozialen Netzwerks Facebook, löst sich somit von millionenschweren Abkommen, die vor knapp zwei Jahren mit Instituten wie ABC, News Corp, dem australischen Guardian und Nine Entertainment geschlossen wurden. Diese Entscheidung folgt der initial erzwungenen Partnerschaft durch australische Gesetzgebung zur gerechteren Verteilung von Werbeeinnahmen und könnte nun tiefgreifende Folgen für die Medienlandschaft Australiens haben.
Das Mediengesetz, das seinerzeit große Wellen schlug, verpflichtete Internetgiganten wie Google und Facebook dazu, lokale Medien für die Verbreitung ihrer Inhalte zu entlohnen. Die seinerzeit erzielte Einigung beendete einen hitzigen Konflikt zwischen Facebook und australischen Behörden und führte zu einer beispiellosen Zusammenarbeit. Dennoch stellt Meta nun klar, dass die Nutzer die Plattform vorrangig nicht für Nachrichteninhalte frequentieren und plant, Investitionen in andere Bereiche zu steuern, die die Nutzerschaft stärker zu schätzen weiß.
Das abrupte Umdenken von Meta zieht harsche Reaktionen der australischen Regierung nach sich. Die Kommunikationsministerin Michelle Rowland machte unmissverständlich klar, dass australische Verleger eine gebührende Vergütung für ihre Angebote verdienen und beabsichtigt, sich mit dem Finanzministerium sowie der Wettbewerbsaufsichtsbehörde zu konsultieren. Es steht im Raum, dass die Regierung Meta möglicherweise zu einem Schlichtungsprozess zwingen kann, der die Konditionen zur Vergütung für Nachrichteninhalte definiert.
Der öffentliche Diskurs verschärft sich: Sowohl die politische Szene als auch lokale Medien bereiten sich auf eine konfrontative Auseinandersetzung mit dem Technologieriesen vor. Dabei steht im Zentrum der Debatte die Frage nach der Machtposition großer Tech-Konzerne gegenüber staatlicher Reglementierung und der demokratischen Ordnung.