Die Europäische Kommission hat dem amerikanischen Tech-Riesen und Facebook-Mutterkonzern Meta eine empfindliche Geldstrafe in Höhe von 797,72 Millionen Euro auferlegt. Grund dafür ist die enge Verknüpfung zwischen dem sozialen Netzwerk Facebook und dem Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace. Diese Konstellation soll anderen Anbietern von Kleinanzeigendiensten unfaire Wettbewerbsbedingungen auferlegt haben, wie die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hervorhob. Die Entscheidung stützt sich auf den Vorwurf, dass der Facebook Marketplace durch seine Verbindung mit dem sozialen Netzwerk Wettbewerbern erhebliche Nachteile bereite. Da Facebook-Nutzer automatisch Zugriff auf den Marketplace erhielten, würden andere Anbieter vom Markt verdrängt. Diese Praxis betrachtet die Kommission als klaren Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht. Meta jedoch zeigte sich kämpferisch und will gegen diese Entscheidung vorgehen. Laut Mitteilung der Kommission habe sich Meta unerlaubte Wettbewerbsvorteile verschafft, die andere Marktplatzanbieter nicht ausgleichen könnten. Bei der Berechnung der Strafe wurde sowohl die Schwere und Dauer des Vergehens als auch der Umsatz der Plattformen berücksichtigt. Ziel sei es, eine Abschreckungswirkung zu erzielen. Dies ist nicht der erste Fall, in dem die Brüsseler Wettbewerbshüter gegen amerikanische Tech-Giganten vorgehen. Bereits im März wurde Apple wegen des Missbrauchs seiner Marktstellung für Apps mit einer Milliardenstrafe belegt. Auch Google sah sich in der Vergangenheit mit empfindlichen Bußgeldern konfrontiert.