Südkorea hat gegen den Social-Media-Giganten Meta eine empfindliche Geldstrafe in Höhe von 21,6 Milliarden Won (umgerechnet 15 Millionen Dollar) verhängt. Der Vorwurf: Das Sammeln und Teilen sensibler persönlicher Informationen von Facebook-Nutzern ohne deren ausdrückliche Zustimmung. Im Fokus der Vorwürfe stehen Daten zu politischen Ansichten und sexueller Orientierung, die an Tausende von Werbepartnern weitergegeben wurden. Diese Maßnahme steht in einer Reihe von Sanktionen, die südkoreanische Behörden in den letzten Jahren gegen Meta, das auch Instagram und WhatsApp betreibt, ergriffen haben. Die Verschärfung der Überwachung des Unternehmens nimmt besonders den Umgang mit persönlichen Daten ins Visier. Nach einer vier Jahre dauernden Untersuchung stellte die südkoreanische Datenschutzkommission fest, dass Meta von Juli 2018 bis März 2022 unrechtmäßig Informationen von etwa 980.000 Facebook-Nutzern erfasst hatte. Die Datenverarbeitung umfasste Bereiche wie religiöse Überzeugungen, politische Ansichten und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Etwa 4.000 Werbepartner erhielten Zugang zu diesen Informationen, wobei die Nutzerpräferenzen anhand von Seitenaktivitäten und Werbeklicks analysiert wurden. Das südkoreanische Datenschutzrecht schützt strikt persönliche Glaubensrichtungen, politische Ansichten und sexuelle Verhaltensdaten und untersagt deren Verarbeitung ohne spezifische Einwilligung des Betroffenen. Erschwerend kam hinzu, dass Meta nur vage Hinweise auf die Verwendung dieser Daten in seiner Datenschutzerklärung machte und keine spezifische Zustimmung einholte. Darüber hinaus bemängelte die Kommission, dass Meta grundlegende Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt habe, indem es inaktive Seiten nicht entfernte oder blockierte. Dies ermöglichte es Hackern, diese Seiten zur Identitätsfälschung und zum Anfordern von Passwortzurücksetzungen zu nutzen, was zu Datenpannen bei mindestens zehn südkoreanischen Facebook-Nutzern führte. Die Reaktionen aus Meta's südkoreanischem Büro blieben zurückhaltend; man werde die Entscheidung sorgfältig prüfen. Bereits im vergangenen September mussten sich europäische Regulierer mit einer Strafe von über 100 Millionen US-Dollar gegen Meta auseinandersetzen, aufgrund eines Sicherheitsvorfalls, bei dem Nutzerdaten unverschlüsselt exponiert wurden. Ein früherer Datenschutzverstoß im Jahr 2022 führte bereits zu Bußgeldern in Höhe von 100 Milliarden Won (72 Millionen Dollar) gegen Google und Meta, die für unerlaubtes Nutzertracking und zielgerichtete Werbung zur Rechenschaft gezogen wurden.