Schwarz-Grün? Daran sind die anderen schuld
Es ist ein Satz, der hängen bleibt: „Jede Stimme für die AfD ist im Grunde eine Stimme für mehr Einfluss der linken Parteien.“ Friedrich Merz hat seine Botschaft klar formuliert.
Der CDU-Vorsitzende sieht die Schuld für eine mögliche schwarz-grüne Koalition bei den Wählern der AfD. Diese verhinderten, dass die Union stark genug werde, um alleine den Kurs zu bestimmen. „Nur mit uns gibt es einen echten Politikwechsel“, so Merz.
Das ist nicht nur Wahlkampfgetöse, sondern Strategie. Merz positioniert sich als Alternative für enttäuschte Protestwähler. Er will die AfD schwächen, indem er die Konsequenzen ihrer Stimmen drastisch aufzeigt: Eine Union, die gezwungen ist, mit den Grünen zu regieren – das Schreckgespenst für viele konservative Wähler.
Angriff auf die „Turbo-Einbürgerung“
Doch Merz belässt es nicht bei Kritik an der AfD. Er greift auch die Migrationspolitik der Ampel scharf an. Besonders die „Turbo-Einbürgerung“, die es ermöglicht, schon nach drei Jahren Aufenthalt die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, sieht er kritisch.
„Wir machen die doppelte Staatsbürgerschaft zum Regelfall und holen uns damit zusätzliche Probleme ins Land“, warnt er.
Merz fordert, dass die Einbürgerung strenger geregelt wird. Vor allem bei straffällig gewordenen Personen müsse es einfacher sein, die deutsche Staatsbürgerschaft wieder zu entziehen.
Magdeburg als Mahnung
Der CDU-Chef nutzt dabei den tragischen Fall von Magdeburg, wo ein Asylbewerber aus Saudi-Arabien mit einer Amokfahrt fünf Menschen tötete und fast 300 verletzte, um seine Forderungen zu untermauern.
„Solche Taten zeigen, dass wir schnellere Abschiebungen brauchen. Ausländische Straftäter müssen spätestens nach der zweiten Straftat das Land verlassen.“
Diese Aussagen treffen einen Nerv in der Bevölkerung, werfen aber auch Fragen auf: Wie realistisch sind diese Forderungen, wenn rechtliche Hürden bestehen?
Das Kalkül hinter der Konfrontation
Merz weiß, dass seine Aussagen polarisieren. Doch genau das ist sein Ziel. Er will Wähler zurückgewinnen, die sich von der CDU abgewandt haben – sei es aus Frust über die Ampel oder aus Sympathie für die AfD. Mit klaren Ansagen zu Migration und Sicherheit positioniert er sich als konservative, durchsetzungsstarke Alternative.
Ob diese Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist: Merz bereitet den Boden für einen harten Wahlkampf, in dem es weniger um Kompromisse und mehr um klare Botschaften gehen wird.