21. Januar, 2025

Politik

Merz plädiert für neue Prioritäten in der Verteidigungspolitik

Merz plädiert für neue Prioritäten in der Verteidigungspolitik

Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, hat ehrgeizige Pläne für die zukünftigen Verteidigungsausgaben Deutschlands vorgestellt. Sein Ziel ist es, in den kommenden Jahren zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. In einem Interview betont der CDU-Chef, dass dazu eine jährliche Finanzlücke von 30 bis 40 Milliarden Euro geschlossen werden müsse. Innerhalb der NATO wird seit langem angestrebt, dass jeder Mitgliedsstaat zwei Prozent seines BIP für Verteidigung aufwendet. Doch viele Länder, darunter auch Deutschland, haben diese Vorgabe oft nicht erfüllt. Erst der Druck durch den russischen Angriff auf die Ukraine führte zu einem Umdenken. Deutschland wird im Jahr 2024 erstmals seit Langem wieder das Zwei-Prozent-Ziel erreichen, dank eines 100 Milliarden Euro starken Sonderbudgets für die Bundeswehr. Interessanterweise gibt es auch andere Meinungen zu den Verteidigungsausgaben. Robert Habeck von den Grünen favorisiert Ausgaben von 3,5 Prozent des BIP, während der ehemalige US-Präsident Donald Trump sogar fünf Prozent forderte, was dramatische Erhöhungen für viele Länder bedeuten würde. Um die finanziellen Mittel für das Zwei-Prozent-Ziel zu sichern, plant Merz strukturelle Veränderungen. Er schlägt vor, das Bürgergeld-System neu zu überdenken und die Einwanderungszahlen zu begrenzen, anstatt die Schuldenbremse zu lockern. Merz ist der Ansicht, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung notwendig ist, um die Steuereinnahmen zu erhöhen und damit die Verteidigungsausgaben zu finanzieren. Er sieht für Deutschland realistische Wachstumsraten von ein bis zwei Prozent vor, obwohl das Bruttoinlandsprodukt im Vorjahr um 0,2 Prozent zurückgegangen ist.