Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, hat die Tür für eine mögliche Rückkehr von Christian Lindner als Finanzminister in einer unionsgeführten Regierung einen Spalt weit geöffnet. Auf die Frage eines Journalisten in Berlin, unter welchen Bedingungen dies denkbar sei, antwortete Merz, dass dies dann realistisch werde, wenn die FDP ausreichend Stärke zeigt, um erneut Teil einer Regierungskoalition zu werden. Dies, so Merz, liege jedoch im alleinigen Ermessen der FDP und ihrer Wähler. Christian Lindner, frisch vom derzeitigen Kanzler Olaf Scholz entlassen, zeigt sich indes entschlossen, seinen Posten im Finanzministerium zurückzuerobern. In der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Lindner?" erklärte er, dass sein Ziel weiterhin sei, im nächsten Deutschen Bundestag als Finanzminister mitzuwirken. Dabei betonte er, dass die Oppositionsbank nicht sein Ziel sei, sondern die Fortführung seiner bisherigen Regierungsarbeit. Der Rücktritt der Ampel-Koalition am Mittwoch setzt hierzu einen neuen politischen Rahmen. Die aktuellen Umfragewerte der FDP bewegen sich jedoch lediglich zwischen drei und fünf Prozent, was ihre Regierungsambitionen momentan erschwert.