Die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, hat deutliche Kritik an der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geübt und mehr Selbstreflexion in Bezug auf die Flüchtlingspolitik und das Erstarken der AfD gefordert. Laut Wagenknecht wäre ohne Merkels Flüchtlingspolitik die AfD 2017 nicht in den Bundestag eingezogen und möglicherweise heute gar nicht mehr existent. Merkel sei die "Mutter der AfD" und vieler gegenwärtiger Probleme im Land, so die scharfe Aussage der BSW-Chefin. Während Wagenknecht es als richtig ansieht, Menschen, die vor Bürgerkriegen fliehen, zu helfen, kritisierte sie, dass Merkel erstmals einen "völligen Kontrollverlust" in der Migrationspolitik zugelassen habe. Dem optimistischen Slogan "Wir schaffen das" stellte Wagenknecht die Realität entgegen, die ihrer Ansicht nach eine deutliche Diskrepanz aufweist. In der vergangenen Woche hatte Merkel CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert, nachdem ein Antrag der Union im Bundestag mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit gefunden hatte. Merz räumte die Mitverantwortung der CDU für die Stärke der AfD ein und bezeichnete die Asyl- und Einwanderungspolitik der letzten zehn Jahre in Deutschland als fehlgeleitet. Merkel hingegen verteidigte ihre Politik und verwies auf die AfD-Wahlergebnisse vor ihrem Amtsabschied. Sie betonte, dass die aktuelle Stärke der AfD nicht mehr ihre Verantwortung sei.