Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im aktuellen Wahlkampf bisher nur am Rande zu Friedrich Merz Stellung genommen. In ihren bisherigen öffentlichen Auftritten, meist im Rahmen ihrer Buchtour, äußerte sie sich lediglich pflichtbewusst zu seinem politischen Auftreten. Doch nun, nur knapp vier Wochen vor der entscheidenden Bundestagswahl, distanziert sie sich offen von ihm und sendet damit ein klares Signal an ihre Parteianhänger.
Diese überraschende Positionierung von Merkel lässt vermuten, dass bald auch andere ihrer Unterstützer innerhalb der Partei das Schweigen brechen und sich in den Wahlkampf einmischen könnten. Die Erfahrung zeigt, dass ein innerparteilicher Streit in Wahlkampfzeiten das wohl größte Hindernis für den Erfolg darstellt – ein Umstand, dessen sich Merkel bewusst ist. Zwei Mal in der Vergangenheit gelang es ihr, Merz sowohl als Parteivorsitzenden als auch als Kanzlerkandidaten zu verhindern.
Die Frage drängt sich auf, ob Merkel tatsächlich verhindern möchte, dass ihr langjähriger politischer Konkurrent jemals das Kanzleramt beansprucht, oder ob andere strategische Überlegungen hinter ihrer jüngsten Aussage stehen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die innerparteilichen Dynamiken in der CDU in den kommenden Wochen entwickeln werden.