Die geplante Fusion der Luxusgiganten Capri Holdings und des Coach-Eigentümers Tapestry ist gescheitert. Die US-Handelsaufsicht FTC verhinderte am Donnerstag das milliardenschwere Vorhaben zur Freude der Börse: Vorbörslich legten Tapestry-Aktien rund 5% zu, während Capri satte 6% einbüßte.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten die beiden Unternehmen die Entscheidung sei von beiderseitigem Interesse gewesen, da die Wahrscheinlichkeit gering war, rechtzeitig bis zur Frist im Februar regulatorische Genehmigungen zu erhalten. Capri-CEO John Idol sieht indes in der unternehmerischen Eigenständigkeit neue Chancen und äußerte Vertrauen in das langfristige Wachstumspotential der Marke.
Die Abkehr vom Zusammenschluss kommt nur eine Woche nachdem Tapestry bereits die Pläne zur Integration von Capri auf Eis legte, während es gegen das Urteil eines US-Richters Berufung einlegte. Kritisch betrachtete die FTC die mögliche Ausschaltung des Wettbewerbs zwischen zwei führenden US-Handtaschen-Anbietern durch die Fusion.
Obwohl eine regulativ freundlichere Haltung nach dem Machtwechsel zu Präsident Donald Trump angenommen wird, scheint der Zeitpunkt für die Einflussnahme auf den Deal zu spät zu kommen. Zwischenzeitlich erfreuen sich Tapestrys Coach-Marken, insbesondere die Tabby-Handtaschen, wachsender Beliebtheit bei einer jüngeren Käuferschicht, was die Bruttomargen in den letzten acht Quartalen beflügelte.
Capri musste hingegen einen anhaltenden Rückgang der Verkaufszahlen hinnehmen. Tapestry meldete einen beachtlichen Anstieg der Verkaufszahlen um 27% in Europa, der jedoch durch eine Abschwächung um 5% in Großchina ausgeglichen wurde. Zudem hat das Unternehmen seine Gewinnprognosen für 2025 leicht nach oben korrigiert.