Der Energiehändler Mercuria Energy Group hat im vergangenen Jahr beeindruckende Gewinne von über 2 Milliarden Dollar erzielt, trotz eines allmählichen Rückgangs der Commodity-Boom-Gewinne. Nach vertraulichen Informationen beliefen sich die Erträge im Finanzjahr bis September auf 2,09 Milliarden Dollar. Der Vergleich mit früheren Zeiträumen ist allerdings erschwert, da das Unternehmen sein Geschäftsjahresende 2023 von Dezember auf September verlegt hat.
Zwar lag das Ergebnis für 2024 unter dem Rekordniveau von 2,98 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2022, jedoch übertraf es dennoch die Gewinne aller vorangegangenen Jahre deutlich. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, nachdem die ukrainische Krise 2022 die Lieferketten störte und eine beispiellose Preisvolatilität auf den Energiemärkten hervorrief.
Während andere Rohstoffhändler einen stärkeren Rückgang der Gewinne verzeichnen, verzeichnete Mercuria für 2024 einen nahezu gleichwertigen Gewinn mit dem Rivalen Trafigura Group, der aufgrund eines Verlusts in Verbindung mit mutmaßlichem Fehlverhalten eines Mitarbeiters in der Mongolei einen Gewinneinbruch von 62 % hinnehmen musste. Derweil wird erwartet, dass die Rohstofferlöse der Wall-Street-Banken um etwa 20 % sinken, während man bei der Investmentfirma Citadel ein stabiles Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Mercuria zahlte zudem eine großzügige Dividende an die Aktionäre, allen voran die Mitgründer Marco Dunand und Daniel Jaeggi, welche die Mehrheit des Unternehmens halten. Die Dividende belief sich 2024 auf 1,7 Milliarden Dollar, nach einem Rekordwert von 2,1 Milliarden Dollar im Vorjahr. Zum Ende des Zeitraums wurde das Eigenkapital der Gruppe mit 6,6 Milliarden Dollar beziffert.
Das Unternehmen war in den letzten zwölf Monaten auf einem regelrechten Einstellungsmarathon, um seine Handelsportfolios in den Bereichen Metalle, Flüssigerdgas und Kohlenstoff zu erweitern. Zudem wurden Investitionen in Energietanker, Treibstoffverteilung, Batterien und Gasspeicherung getätigt. Eine Stellungnahme von Mercuria blieb aus.