20. Dezember, 2024

Wirtschaft

Mercosur in Aufbruchstimmung: Neue Handelsabkommen in Sicht

Mercosur in Aufbruchstimmung: Neue Handelsabkommen in Sicht

Brasilien ist optimistisch, dass der südamerikanische Handelsblock Mercosur nach dem kürzlichen Abkommen mit der Europäischen Union seine Verhandlungen über Freihandelsabkommen beschleunigen kann. Angesichts der drohenden US-Zölle sehen sich die Länder gezwungen, ihre Exportmöglichkeiten zu diversifizieren. Für das kommende Jahr stehen neue Handelsverträge mit der Europäischen Freihandelsassoziation, bestehend aus vier Nicht-EU-Staaten, sowie mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ganz oben auf der Agenda. Auch Singapur hat dieses Jahr ein Abkommen mit Mercosur erreicht, das derzeit auf seine Ratifizierung vorbereitet wird. Ein Vertreter Brasiliens betonte, jetzt sei ein günstiger Zeitpunkt, um weitere Verhandlungen voranzutreiben. Länder wie Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate sind besonders daran interessiert, entsprechende Abkommen bald abzuschließen. Für Mercosur, insbesondere für Brasilien und Argentinien, würde dies eine Wiederbelebung bedeuten, nachdem der Block lange Zeit unter internen Differenzen gelitten hat. Der norwegische Handelsminister hat sich positiv zu einem EFTA-Mercosur-Abkommen geäußert, das bis 2025 abgeschlossen werden soll. Gleichzeitig drängen auch die Vereinigten Arabischen Emirate auf baldige Verhandlungen. Mexiko, besorgt über den Kurs der USA, sucht ebenfalls nach alternativen Handelsbeziehungen und denkt über eine Intensivierung des Abkommens mit Mercosur nach. Kanada zeigt Interesse an einem Handelsvertrag, doch der Fokus liegt aktuell auf dem USMCA-Abkommen. Ein kanadischer Diplomat wies darauf hin, dass andere Verhandlungen möglicherweise warten müssten. Auch Gespräche mit Südkorea, Vietnam, Indonesien und dem Libanon sind im Gange, jedoch gibt es Widerstand von landwirtschaftlichen Interessengruppen in verschiedenen Ländern.