Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat im dritten Quartal dank starker Umsätze seines Kassenschlagers Keytruda höhere als erwartete Gewinne bekannt gegeben. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen jedoch im zweiten Quartal in Folge eine schwächelnde Nachfrage nach seinem Impfstoff Gardasil in China. Dieser Impfstoff, der vor durch das humane Papillomavirus verursachten Krebsarten schützt, hat zusammen mit Keytruda maßgeblich zu Mercks internationalem Wachstum beigetragen, insbesondere in China.
Im vergangenen Quartal fielen die Gardasil-Umsätze um 11 % auf 2,31 Milliarden Dollar und verfehlten damit die Analystenerwartungen von 2,46 Milliarden Dollar. Laut CEO Rob Davis ist der Rückgang auf wirtschaftsbedingte Nachfrageschwächen, werbliche Zurückhaltung und Lagerbestandsanpassungen zurückzuführen. Trotz der Herausforderungen in China, wo eine laufende Anti-Korruptions-Kampagne unter anderem Krankenhausabkommen erschwert, verzeichnet Merck außerhalb Chinas ein starkes Wachstum und hält weiterhin an seiner langfristigen Perspektive für Gardasil fest.
Mercks Gewinn im dritten Quartal lag bei 3,99 Milliarden Dollar bzw. 1,57 Dollar je Aktie. Damit übertraf das Unternehmen die durchschnittlich von Analysten erwarteten 1,50 Dollar je Aktie, trotz Kosten durch Akquisitionen. Die Umsätze insgesamt stiegen um 4 % auf 16,66 Milliarden Dollar, was ebenfalls über den Erwartungen lag. Besonders hervorzuheben sind die Keytruda-Einnahmen, die um 17 % auf 7,43 Milliarden Dollar stiegen.
Neben Merck sieht sich auch GSK in China mit einem Rückgang seines Gürtelroseimpfstoffs Shingrix konfrontiert. Die Auswirkungen der wirtschaftlichen und regulatorischen Entwicklungen in China bleiben auf dem Radar der Pharmaindustrie.
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Merck optimistisch und hält an seinem Ziel fest, bis 2030 weltweit 11 Milliarden Dollar mit Gardasil zu erzielen.