Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck hat angekündigt, sein Pigmentgeschäft für 665 Millionen Euro an den chinesischen Hersteller Global New Material International Holdings (GNMI) zu veräußern. Trotz des Verkaufs sichert Merck den Beschäftigten in Deutschland umfangreiche Arbeitsplatzgarantien und eine Standortgarantie für Gernsheim nahe Darmstadt bis 2032. Rund 1.200 Beschäftigte, darunter etwa 700 in Deutschland, werden im Zuge der Transaktion zu GNMI übergehen.
Merck-Chefin Belén Garijo betonte, dass die Veräußerung der Geschäftseinheit 'Surface Solutions' den Fokus des Unternehmensbereichs Electronics auf Hightech-Anwendungen wie die Entwicklung neuer Chip-Generationen schärfe. Die Nettoerlöse sollen zur Stärkung der strategischen Kerngeschäfte von Merck eingesetzt werden.
Bereits seit Jahren gab es Spekulationen über einen Verkauf des Pigmentgeschäfts, das unter anderem Produkte für Autolacke, Kosmetika und industrielle Anwendungen anbietet. Im Vergleich zum gesamten Merck-Erlös von rund 21 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ist dieser Bereich mit einem Umsatz von 411 Millionen Euro eher klein. Während der Corona-Pandemie litt das Pigmentgeschäft unter einem geringen Absatz von Kosmetika und einer schwachen Nachfrage der Autoindustrie.
GNMI, der chinesische Konzern hinter der Marke Chesir, gehört zu den größten Herstellern von Perlglanzpigmenten weltweit. Der Abschluss des Deals wird für das Jahr 2025 erwartet.